Teil 1: Große Momente zwischen Hongkong und Verduno, Singapur und Dominikanerbastei, Modena und Langenwang - Hilfe, User: Welche Wirte hab ich 2013 übersehen?
Es war ein wirklich einschneidendes Jahr. Nicht allein beim Essen. Aber auch da kam einiges auf Schmeck's zu. Nicht alles war gut. Aber vieles hervorragend. Das macht es schwer, das Beste des Jahres festzumachen. Aber wer würde vor Unmengen großartigen Essens kapitulieren? Niemals!
Hier also im ersten Teil von Best of Schmeck's 2013 eine Handvoll Highlights - von Schwimmblasen, gefalteten Rüben, glühenden Gänsen und Osso Bucco vom Hirsch - unten in Wort und Bild.
Demnächst hier: Die Favoriten meiner lieben Genussgenossinnen und -genossen des ablaufenden Jahres. Ich dräng mich da übrigens nicht vor - der eine oder andere Beitrag soll erst diese Woche eintrudeln. Also - demnächst mehr!
Hilfe, Userinnen und User!
Alles ohne Gewähr für Vollständigkeit - daher meine Bitte: Welche wunderbaren Wirte hab ich in der Jahresübersicht ausgelassen? Sachdienliche Hinweise, bittschön!
Der wohl eigenwilligste 2013 verputzte Körperteil: Schwimmblase im Fressparadies Hongkong, wo's Michelinsterne für eine Handvoll Dollar gibt. - Mehr dazu hier unter Bauch, Bein, Po im Reisbrei.
Ziemlich sicher netteste Buschenschank 2013, und günstig dazu: Graurindteller im Schlossahaus in Mönchhof. Mehr dazu hier: Wo das Rind graut und die Fischleber blüht. Übrigens sollen auch die Szomlauer Nockerl 1a gewesen sein.
Schöner essen, und verdammt gut dazu: Ja, schon wieder Harald Irka in den Saziani Stuben. Muss sein. Mehr hier unter Der mir die Rübe faltet.
"Die Gans", rief sie: Die Wunderbare reklamierte das Federvieh von den Burgers aus Kalladorf (NÖ) in das Jahresranking. Als hätt ich die Gans nicht längst auf der Liste gehabt. Mehr unter Lasst tausend Gänse glühen!
Dachst du: Zumindest eines der ausgefallensten Tiere in Fidlers Gastrointestinaltrakt - Dachs beim Dachsessclub in der Steiermark. Nicht nur ausgefallen - auch sehr gut, jedenfalls wenn das Gasthaus Kirchengast die Endfertigung übernimmt. Nochmals großen Dank an Albin Klauber für die Gastfreundschaft! Mehr unter Krautfleisch vom Dachs (das ich nur empfehlen kann!)
Groß essen, eine wunderschöne Herausforderung: Der großartige Steirawirt in Trautmannsdorf hat wieder einmal Fidlers Fassungsvermögen ausgelotet. Da waren die Pilzmacarons mit Kalbskopfgelee und Pilztatar und als Fliegenpilz verkleidet Schinkenmousse, Paradeisgelee und Sellerie echt noch eine Kinderjause. Mehr unter Schweinsohrfonds und luftig Blut.
Und der Schweinsohrfonds zum Zander in Trautmannsdorf tröstete die Wunderbare über die Enttäuschung hinweg, dass wir trotz inständigen Vorabersuchens im Dezember weder Schweinsohren noch Bruckfleisch vom Huhn auf dem Badeschiff derwischten. Schadeschiff. Umso mehr freu ich mich auf Christian Petz' nächstes Wirtshaus.
Die - für mich Bierverächter - abgedrehteste Weinbegleitung im angeblich drittbesten Restaurant der Welt. Mehr dazu - 2014 auf Schmeck's. Dranbleiben, tät ich raten. Bruckenberger schien jedenfalls sehr beeindruckt. Nicht allein von der Engelsburg im Rücken.
Beste Barbecue-Sauce der Welt (unten rechts) - oder jedenfalls meiner Welt: Mit über Holzkohlen - die später noch unsere Fiorientina auf Betriebstemperatur bringen - geräuchertem Gemüse. Vom Tatarhalbpfünder links gar nicht zu reden. Podere Elisa in Vezzano sul Crostolo in Reggio Emilia. Mehr dazu 2014 in dieser kleinen Kolumne der Fleischlichkeit.
Schlechtestes Schmeck's-Bild des Jahres - jedenfalls eines von einigen, zugegeben. Aber der Hirsch! Oh! So Bucco! In der sowieso unfassbar guten Osteria Vignaiolo in La Morra/Piemont. Wird wohl nicht noch einmal beschrieben, weil schon so oft hier zu Gast. Aber heuer! Das Osso Bucco vom Hirsch in Nebbiolo. Sensationell. Sagt auch der Bruckenberger. Und schwärmt noch heute von den Steinpilzen auf Jakobsmuschel. Täglich.
Einmal noch Piemont: Panna Cotta aus Ziegenmilch. Hach, eine Pracht. In der prächtig einfachen Trattoria dai Bercau. Mehr unter Im Mekka der Trüffel-Chopper.
Mein erster gelungener Eigenbau-Apfel aller Zeiten. Jonagold. Fad, werden Sie sagen. Ganz und gar nicht!
Das definitiv übelst riechende Gericht 2013: Natto-Maki im Daihachi (1010 Wien, Heßgasse). Vielleicht nicht für das erste Date.
Die vermutlich kräftigste Suppe des Jahres: Blutsuppe beim Floh. Vor der Gans - gewagt. Aber ziemlich grandios.
Gefährlichstes Gericht 2013: Sirtorschi. Eingelegter Knoblauch. Mehr unter Persische Magenvernichtungswaffe. Arg!
Der fetteste Reismehlpudding des Jahres: Shui Kueh auf dem genialen Tiong Bahru Markt in Singapur. Mehr unter Darm zum Frühschoppen in Singapur.
Definitiv die schönste Kuttel 2013: Rüschiger - und hervorragender - Kalbsmagen in Hong Kong. Und erst der Krabbenrogen auf Tofu! Mehr unter Herrlich haarige Hand am Tofu.
Haas-Objekt des Jahres: Harald Riedls Raviolo mit Bries und Pilzen. Überhaupt war ich viel zu selten im Haas-Beisl. Wie konnte das passieren? Mehr in der Kostprobensammlung Blick zurück auf Curn.
Überraschung des Jahres: Die Krainers in Langenwang kochen nicht nur so toll, wie mir Esser meines Vertrauens vorschwärmten - sondern eigentlich noch ein Eck besser. Im Bild: Die besten Landeier nicht nur des Jahres 2013. Mehr unter Ich hatte Trüffel an den Hoden.
Einschneidendstes Esserlebnis 2013: Mein erstes mit der Wunderbaren. Beim auch ziemlich wunderbaren Konstantin Filippou. Mehr unter Schweinebauch und Salzmandeleis. Wow. (Harald Fidler, derStandard.at, 17.12.2013)