Zu viel Biegung im Ellenbogen

Quelle: psdisasters.com

Keith Urban: Musiker, Nicole Kidmans Ehemann und Schlangenmensch

Quelle: psdisasters.com

Vier Models und ein Körper

Foto: H&M

Vorher-Nachher: Ein Tool deckt Photoshop-Schwindeleien auf

Quelle: dartmouth.edu

Internet-Meme - Obama im Situation Room

Quelle: twolf

Zu stark bearbeitete Fotos haben auch 2011 wieder für den einen oder anderen kleinen Skandal, zumindest aber für Schmunzeln gesorgt. Der Blog Photoshop Disasters hat die schlimmsten Patzer 2011 gekürt und dabei vor allem verpfuschte Werbeanzeigen gesammelt. Der WebStandard hat ebenfalls in seinem Archiv gewühlt und ein paar Fundstücke ausgegraben.

Anzeigenpfusch

Klickt man sich durch das "Best of" von Photoshop Disasters stößt man vor allem auf Bildbearbeitungsfehler, bei denen Gliedmaßen entweder vollkommen wegretuschiert oder in anatomisch fragwürdiger Art und Weise neu positioniert wurden. So verlor ein Victoria's Secret-Model einen Arm. Totsy, ein Online-Händler für werdende Mütter, verpasste einem Model einen Alien-Ellenbogen und ein Hündchen wurde halbiert. Nicht auf der zweifelhaften Bestenliste gelandet, sind die virtuellen Models des Modekonzerns H&M

Prominente "Opfer"

Aber auch Prominente sind in Anzeigen und Magazinen nicht vor desaströsen - teils monströsen - Bildbearbeitungen gefeit. Jennifer Anistons Yoga-Übungen, Keith Urbans Schlangenarm und die fliegende Hand des neuen "Two and a Half Men"-Plakats sind die besten Beispiele dafür.

Zur schön

Ein Photoshop-Desaster muss aber nicht immer eine Verunstaltung sein. Mitunter fällt in diese Kategorie auch eine allzu wirksame Anti-Falten-Creme oder eine wundersame, digitale Diät. Der Kosmetikkonzern L'Oreal musste etwa eine Werbung mit Julia Roberts zurückziehen, da das Gesicht der Schauspielerin zu stark bearbeitet wurde.

Photoshop-Lügen aufgedeckt

Nun darf Werbung zwar übertreiben (den Charmin-Bären erwartet wohl auch niemand beim Gang auf das stille Örtchen), doch der Jugend- und Schlankheitswahn kann gefährliche Auswirkungen gerade auf junge Menschen haben. So haben US-Wissenschaftler ein Tool entwickelt, das den Grad der Bildbearbeitung bei einem Foto misst. Auf ihrer Homepage haben sie einige Beispiele veröffentlicht - von subtilen Ausbesserungsarbeiten bis zu digitalen Liftings, die etwa George Clooney 20 Jährchen aus dem Gesicht zaubern.

Politisch

Dass man mit einem Computer-Programm ungewünschte Elemente aus einem Bild zaubern oder Motive neu zusammensetzen kann, wird freilich auch zu politischen Zwecken eingesetzt. Erst Ende Dezember sorgte ein Foto der Trauerzeremonie des verstorbenen, nordkoreanischen Diktators Kim Jong-il für Aufregung, bei dem eine störende Personengruppe entfernt wurde. Im Sommer wuchs sich eine zusammengestückelte Aufnahme chinesischer Lokalpolitiker bei der Inspektion einer Straße zu einem kleinen Internet-Meme aus, bei dem User das Motiv neu arrangierten.

Internet-Meme

Keine Photoshop-Panne, aber ebenfalls Auslöser eines Running Gags wurde das Foto aus dem Situation Room des Weißen Hauses, als US-Präsident Barack Obama und sein Beraterteam die Tötung von Osama Bin Laden live mitverfolgten. Hier stellten Nutzer das kreative Potential unter Beweis, das der digitalen Bildbearbeitung innewohnt. Ähnliche Memes entstanden auch aus dem Bild des "Pfefferspray-Polizisten" bei einer Occupy Wall Street-Demonstration und Aufnahmen von Plünderern bei den Unruhen in London von August 2011.

Schicken Sie uns Ihre Fundstücke

Es besteht wohl kein Zweifel daran, dass auch 2012 wieder zahlreiche Exponate aus der Abteilung Photoshop-Desaster für Aufregung und Erheiterung sorgen. Schicken Sie uns auch Ihre Fundstücke aus Werbung, Magazinen und Prospekten. (Birgit Riegler/derStandard.at, 3. Jänner 2011)