Das neue Anti-Gmail-Sujet wird mit der älteren "Scroogled"-Kampagne kombiniert

Screenshot: Scroogled

Immer wieder gibt es Spannungen zwischen den beiden Technologiekonzernen Google und Microsoft. Dabei hat Microsoft in der Vergangenheit schon einige Male Google attackiert. Beispielsweise hat der Konzern aus Redmond eine Kampagne gegen die Suchmaschine von Google gestartet und später auch dazu aufgerufen, Android-Horrorgeschichten zu berichten, die mit Smartphones belohnt wurden. Ein anderes Mal wiederum startete Microsoft die Kampagne "Scroogled", in der aufgezeigt werden sollte, wie Google Suchergebnisse in "Google Shopping" manipuliert.

Kritik an E-Mail-Scanning

Am Donnerstag startet Microsoft laut "New York Times" eine neue Kampagne, die in Print, TV und Online erscheinen soll. Dabei kritisiert Microsoft Googles Umgang mit Privatsphäre, das für Microsoft anscheinend Googles größte Schwäche ist. In den Werbungen sollen Forschungsergebnisse präsentiert werden, die zeigen, dass Google E-Mail-Inhalte von Gmail-Usern scannt, um personalisierte Werbung anzeigen zu können. Microsoft will damit zeigen, dass die wenigsten Menschen darüber Bescheid wissen. Die Kampagne wird mit dem älteren "Scroogled"-Sujet verbunden.

Ehemaliger politischer Berater für Microsoft

Mit dem "Gmail Man" hatte Microsoft Gmail bereits vor einiger  Zeit schon im Visier. Damals wurde ebenfalls der Datenschutz bei Gmail kritisiert. Für die Aufdeckung und das Publizieren diverser "Fehler" von Google hat Microsoft im Vorjahr den ehemaligen politischen Berater von Bill und Hillary Clinton engagiert. Mark Penn ist nun Mitarbeiter für die Anti-Google-Kampagnen. Auch in die neueste Kampagne soll er laut Microsoft stark involviert gewesen sein.

Anti-Google-Strategie

Indes haben Kritiker und Google-Befürworter das Vorgehen von Microsoft stark kritisiert. Sie sind der Ansicht, dass Microsoft im Wettbewerb mit Google versagt und nun versucht, das Unternehmen zu diskreditieren. Da Datenschutz aber für viele Menschen ein wichtiges und aktuelles Thema ist, versucht Microsoft nun den Weg über eine Anti-Google-Strategie.

Kosten unbekannt

Für das neue Werbesujet habe Microsoft eine Umfrage gestartet, bei der 70 Prozent der Befragten nichts über Googles E-Mail-Scans gewusst haben. Diejenigen, die dann aufgeklärt worden sind, hätten in 88 Prozent der Fälle ihr Bedenken geäußert. Angeblich seien die Unternehmensnamen beider Firmen in der Umfrage nicht genannt werden. Über die Kosten für die neue Kampagne hüllt sich Microsoft in Schweigen.(red, derStandard.at, 7.2.2013)