Nach dem Frühjahr ist vor dem Spätsommer. Nach der Vorstellung zahlreicher neuer Geräte im Frühjahr gönnen die Smartphone-Hersteller derzeit eine Verschnaufpause. Sieht man von einzelnen Herstellern wie OnePlus ab, dürfte es ab September wieder rund gehen.

Zeit, um das aktuelle Angebot zu sichten, insbesondere wenn man rechtzeitig vor dem Urlaub den alten mobilen Begleiter mit einem neueren Gerät ersetzen möchte. Damit die Reisekasse einigermaßen verschont bleibt, hat der WebStandard die interessantensten Geräte unter 300 Euro gesichtet.

Foto: /pestoverde/16138179858/ [cc;2.0;by]

OnePlus One

Am oberen Ende des Spektrums findet sich die letztjährige Überraschung aus China. Mit dem One hat das Start-up OnePlus ein gut ausgestattetes Gerät zum Kampfpreis auf den Markt gebracht. Die Hardware lässt sich auch heute noch dem unteren Highend-Segment zuordnen und mit der passablen Kamera gelingen auch ansehnliche Bilder aus dem Feriendomizil. Im Test konnte das Handy fast auf ganzer Linie überzeugen.

Gemessen am Preis gibt das Handy wenig Grund zur Kritik. Einige Nutzer plagen sich allerdings schon lange mit Touchscreen-Problemen. Diese sollen aber mit den letzten Updates für die Android-basierte CyanogenOS- bzw. OxygenOS-Firmware nun endlich behoben sein.

Preis: 269 Euro (16 GB), 299 Euro (64 GB)

Eckdaten

  • Snapdragon 801 Quadcore-CPU, 3 GB RAM
  • 16/64 GB Speicher, kein microSD-Slot
  • 1x microSIM
  • 5,5-Zoll-Display, 1.080 x 1.920
  • 13 MP Hauptkamera, 5 MP Frontkamera
  • WLAN, Bluetooth, NFC, GPS, 3G, LTE
  • 3.100 mAh-Akku (nicht entnehmbar)
  • Android 5.0 (CyanogenOS oder OxygenOS)
Foto: derStandard.at/Pichler

Xiaomi Mi-4

Etwas exotischer wird es mit dem Xiaomi Mi-4. Eigentlich ist Xiaomi mittlerweile der drittgrößte Smartphone-Hersteller der Welt und will heuer insgesamt 100 Millionen Geräte verkaufen. In Europa und den USA verkauft man bislang aber nur Accessoirs und ist daher noch nicht übermäßig bekannt. Dabei hat das Mi-4 im WebStandard-Test eine absolut gute Figur gemacht. Auch hier findet sich flotte Hardware (Snapdragon-801, drei GB RAM) im Verbund mit einer guten Kamera. Als Extra gibt es auch einen Infrarotport.

Gewöhnungsbedürftig ist allerdings Xiaomis eigene Android-Interpretation MIUI, die sich die eine oder andere Anleihe an iOS nimmt. Zu erstehen ist das Gerät sowohl bei österreichischen Importhändlern wie etwa Trading Shenzhen, als auch bei deutschen Anbietern und per Bestellung in Asien.

Preis: je nach Händler und Modell: 270 bis 300 Euro

Eckdaten

  • Snapdragon 801 Quadcore-CPU, 3 GB RAM
  • 16/64 GB Speicher, kein microSD-Slot
  • 1x microsIM
  • 5-Zoll-Display, 1.080 x 1.920
  • 13 MP Hauptkamera, 8 MP Frontkamera
  • WLAN, Bluetooth, GPS, Infrarot, 3G, LTE
  • 3.080 mAh-Akku (nicht entnehmbar)
  • Android 5.0 (MIUI)
Foto: derStandard.at/Proschofsky

Moto G (2014)

Schon seit der Veröffentlichung der ersten Generation 2013 gilt Motorolas Moto G als absoluter Preis-Leistungs-Tipp. Mit einem Quadcore-Prozessor (Snapdragon-400) und einem GB RAM ist das Handy zwar keine Plattform für aufwändige Games, aber sonst praktisch allen Alltagsanforderungen gut gewachsen. Dazu liefert Motorola auch flott neue Android-Versionsupdates und eine fast unveränderte Systemoberfläche. Wer besonders flexibel sein möchte, kann das Handy auch in einer DualSIM-Variante erstehen. Und auch eine LTE-kompatible Ausgabe gibt es mittlerweile. Obendrein ist das Handy auch gegen Spritzwasser geschützt und konnte sich im WebStandard-Test gut beweisen.

Defizite muss man im Bereich der Kamera machen. Diese löst nominell mit acht Megapixel auf und macht unter Tags passable Fotos. Mit Spitzengeräten hält sie allerdings nicht mehr mit, insbesondere dann, wenn das Sonnenlicht zu schwinden beginnt. Bei der Verfügbarkeit gibt es kein Problem, das Moto G wird von diversen Händlern geführt.

Eckdaten

  • Snapdragon 400 Quadcore-CPU, 1 GB RAM
  • 8 GB Speicher, mit microSD-Slot
  • 1x microSIM / 2x microSIM (modellabhängig)
  • 5-Zoll-Display, 720 x 1.280
  • 8 MP Hauptkamera, 2 MP Frontkamera
  • WLAN, Bluetooth, GPS, 3G – LTE-Modell vorhanden
  • 2.070 mAh-Akku, LTE-Version: 2.390 mAh (jeweils nicht entnehmbar)
  • Android 5.1

Preis: ca. 180 Euro

Foto: derStandard.at/Pichler

Moto E (2015)

Ebenfalls aus dem Hause Motorola kommt das Moto E. Zielgruppe sind Leute, die sich ihr erstes Smartphone kaufen und die Tauglichkeit dieser Geräte für sich erst austesten müssen sowie jene, deren Bedarf über Grundsätzliches nicht hinausgeht. Nachrichtenversand per Messenger, E-Mails-Abrufen, Internetsurfen, Videos, Casual Games und gelegentliche Schnappschüsse. All das lässt sich mit dem Moto E bewerkstelligen, wie auch im WebStandard-Test nachzulesen ist. Mit seinem 4,5-Zoll-Display ist es überdies auch in einem recht handlichen Format gehalten. Wer die Wahl hat, sollte zur LTE-Variante greifen, die einen etwas effizienteren Prozessor (Snapdragon-410) mitbringt. Auch das Moto E existiert überdies als DualSIM-Fassung.

Nicht glücklich mit dem Moto E werden Nutzer, die eine gute Kamera voraussetzen. Für einfache Schnappschüsse reicht die Qualität des 5-MP-Sensors aus, mehr aber nicht. Erschwerend kommt der fehlende Blitz hinzu. Zu haben ist das Handy bei einer Reihe von Anbietern.

Preis: ca. 140 Euro

Eckdaten

  • 3G-Version: Snapdragon-200 Quadcore, LTE-Version: Snapdragon 410 Quadcore-CPU, 1 GB RAM
  • 8 GB Speicher, mit microSD-Slot
  • 1x microSIM / 2x microSIM (modellabhängig)
  • 4,5-Zoll-Display, 540 x 960
  • 5 MP Hauptkamera, 0,3 MP Frontkamera
  • WLAN, Bluetooth, GPS, 3G – LTE-Modell vorhanden
  • 2.390 mAh-Akku (nicht entnehmbar)
  • Android 5.1

Huawei Honor Holly

Als günstigstes Gerät der Auflistung findet sich das Huawei Honor Holly wieder. Dessen Spezifikationen sind dem Moto G gar nicht so unähnlich, allerdings bietet es mit 16 GB doppelt soviel integrierten Speicher, ein höher aufgelöstes (allerdings auch größeres) Display und auch die Kamera produziert mehr Megapixel. Im laufenden Betrieb stemmt der Mediatek MT6582-Chip seine Aufgaben brav, mit anspruchsvollen Spielen ist er allerdings überfordert.

Das Honor Holly wurde bereits in einigen Tests gelobt und macht für seinen Preis eine erstaunlich gute Figur. Allerdings gibt die Kamera auch hier nur mäßig qualitative Fotos her, zudem setzt Huawei auf seine behäbige Android-Adaption Emotion UI, die auf diesem Gerät derzeit noch auf Android-Version 4.4 festhängt.

Preis: ca. 120 Euro

Eckdaten

  • MT6582-Quadcore, 1 GB RAM
  • 16 GB Speicher, mit microSD-Slot
  • 2x microSIM
  • 5-Zoll-Display, 720 x 1.280
  • 8 MP Hauptkamera, 2 MP Frontkamera
  • WLAN, Bluetooth, GPS, 3G
  • 2.000 mAh-Akku (entnehmbar)
  • Android 4.4 (Emotion UI

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Microsoft Lumia 640 XL

Während Apple aus der Sub-300-Euro-Rangliste mangels Angebot ausscheidet – selbst das 2012 veröffentlichte iPhone 5 kostet als Neugerät noch rund 400 Euro – gibt es einige Windows Phones, die sich als Empfehlung für all jene User anbieten, die sich mit Android nicht anfreunden wollen.

Wer gerne ein großes Display mag, dafür aber nicht viel zahlen möchte, könnte sich mit dem Microsoft Lumia 640 XL anfreunden. Satte 5,7 Zoll erreicht der Bildschirm hier bei 720p-Auflösung. Dem verbauten Snapdragon-400-Quadcore stehen ein GB RAM zur Seite, womit das Handy nominell die Leistungswerte des Moto G erreicht. Der "große Bruder" des Lumia 640 biete dazu eine absolut brauchbare 13-MP-Kamera und wird auch für seine gute Verarbeitung gelobt. (gpi, 09.07.2015)

Preis: ca. 220 Euro

Eckdaten

  • Snapdragon 400-Quadcore, 1 GB RAM
  • 8 GB Speicher, mit microSD-Slot
  • 1x microSIM/2x microSIM (modellabhängig)
  • 5,7-Zoll-Display, 720 x 1.280
  • 13 MP Hauptkamera, 5 MP Frontkamera
  • WLAN, Bluetooth, NFC, GPS, 3G – LTE-Modell vorhanden
  • 3.000 mAh-Akku (entnehmbar)
  • Windows Phone 8.1 (Upgrade auf Windows 10 geplant)