Als MVNO scharren bereits die Firma Ventovom des ehemaligen Tele.ring- und Orange-Chefs Michael Krammer sowie der Kabelnetzbetreiber UPC in den Startlöchern. Sie nutzen die Netzinfrastruktur bestehender Betreiber, arbeiten aber auf eigene Rechnung.

Seit Monaten zeigen die Tarife und Gebühren der Netzbetreiber nur mehr in eine Richtung: nach oben. Mit Juli stellte nun der Mobilfunker "3“ den Verkauf eines der letzten 10-Euro-Kampftarife am Markt ein. Die Einstellung günstiger Einsteigertarife sei "besorgniserregend“, sagt Telekom-Regulator Johannes Gungl dem WebStandard. Wettbewerb und sinkende Tarife erwarte er sich allerdings durch den Markteintritt neuer Anbieter. Die ersten sogenannten "virtuellen" Netzbetreiber (MVNO) könnten bereits in der zweiten Jahreshälfte 2014 an den Start gehen. Spätestens "im ersten Quartal 2015“ erwartet sie der Telekom-Regulator.

Virtuelle Betreiber

Als MVNO scharren bereits die Firma Ventocom des ehemaligen Tele.ring- und Orange-Chefs Michael Krammer sowie der Kabelnetzbetreiber UPC in den Startlöchern. Sie nutzen die Netzinfrastruktur bestehender Betreiber, arbeiten aber auf eigene Rechnung.

Marktuntersuchung

Sollte deren Markteintritt keine sinkenden Tarife bringen, will der Regulator, dessen Ziel die Stärkung des Wettbewerbs ist, eine Marktuntersuchung einleiten. Auch erinnert er daran, dass die Bundeswettbewerbsbehörde bereits angekündigt hat, den heimischen Mobilfunkmarkt genauer unter die Lupe zu nehmen. Gungl: "Wir werden dabei eine große Rolle spielen.“

EU-Wettbewerbskommissar unzufrieden

Anfang Juli zeigte sich auch EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia unzufrieden mit der Entwicklung nach der Übernahme von Orange durch „3“. Bei einer Pressekonferenz zum Kauf von E-Plus durch Telefónica Deutschland ("O2") sagte er, "im Fall Österreichs haben wir keine vorherigen Verpflichtungen" vorgesehen. Almunia räumte ein, dass "das ein Fehler unsererseits war. Ich bin nicht zufrieden damit, was am österreichischen Markt vor sich geht", so der Kommissar in Anspielung auf steigende Tarife.

Auch die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer kritisieren seit Monaten die steigenden Kosten.

Preise für manche Angebote mehr als verdoppelt

Tatsächlich haben sich die Preise für manche Angebote mehr als verdoppelt. Ende 2012 konnte man noch Tarife bekommen, die 1000 Minuten Sprachtelefonie, 1000 SMS und 1GB ungedrosseltes Datenvolumen für sieben Euro pro Monat boten. Mittlerweile kosten vergleichbare Angebote ab 15 Euro. Derzeit bieten nur mehr einige Mobilfunker Wertkartenangebote mit günstigen Tarifen an. (Markus Sulzbacher, 21.7. 2014)