Christian Ehring moderierte in der Sendung den satirischen Song "Erdowie, Erdowo, Erdoğan" an.

Foto: NDR / Extra 3

Diese Woche auch mit türkischen Untertiteln.

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Zur Erinnerung: Als Bundespräsident Fischer "Schneemann und Grinsemann" grüßte.

Christoph Wolfmayr

Wer will schon in den April geschickt werden? Besonders von Menschen, die nicht gerade als Spaßvögel bekannt sind? Etwa Recep Tayyip Erdoğan. Der türkische Staatspräsident sagte doch glatt in einer Rede auf seiner USA-Reise, es gäbe kein anderes Land, das in Sachen Rechte und Freiheiten höhere Standards hätte als die Türkei.

Da darf man sich schon wundern, war in dieser Woche doch auch bekannt geworden, dass eine Satiresendung im deutschen Fernsehen mit dem eingängigen Liedchen "Erdowi, Erdowo, Erdoğan" zu diplomatischen Verstimmungen mit dem "Boss vom Bosporus" geführt hatte. Dem Begehr, den Song mit mittlerweile 4,7 Millionen Zugriffen auf Youtube zu löschen, konnten und wollten die "Extra 3"-Macher nicht nachkommen.

Einen gelassenen Umgang mit Spott könnte sich Erdoğan übrigens vom österreichischen Bundespräsidenten abschauen. Heinz Fischer, in "Willkommen Österreich" von Stermann und Grissemann oft böse parodiert, schickte einst zur 250. Folge eine humorvolle Videobotschaft.

Chatbot Tay

Mit künstlicher Intelligenz experimentiert derzeit Microsoft. Ob sein Chatbot Tay einmal den Wert der Medienfreiheit verstehen wird, ist ungewiss. Tay sollte sich auf Twitter mit echten Menschen unterhalten und Konversation lernen, fiel aber nur mit rassistischen und beleidigenden Tweets auf.

Zu zweifelhaftem Ruhm brachte es auch ein Brite, der ausgerechnet einen Flugzeugentführer um das angeblich "beste Selfie aller Zeiten" bat. Die Entführung endete glimpflich, das von einer Stewardess geknipste Foto verbreitete sich daraufhin schnell im Netz. Auch so kann man sich zum Narren machen. (sb, 2.4.2016)