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Nicht alles, was gut riecht, ist auch gut für den Körper.

Foto: APA/BARBARA GINDL/ROLAND SCHLAGER

Immer sauber, immer gut riechend. Egal wie stressig der Tag war: Verräterische Flecken unter der Achsel sind unerwünscht. Diese Bilder werden den Konsumenten täglich von der Werbung vorgehalten. Und immerhin rund 70 Prozent der Österreicher verwenden täglich ein Deo. Dabei sind viele Inhaltsstoffe seit Jahren umstritten. In den vergangenen Jahren wurden besonders Aluminiumsalze kritisiert.

Sie verändern die Hautoberfläche, indem sie die Poren verengen. Dadurch kann weniger Schweiß abgesondert werden. Das kann einerseits zu Irritationen und Entzündungen der Schweißkanäle führen. Brustkrebs wird zudem am häufigsten neben den Achseln diagnostiziert, also dort, wo Deo aufgetragen wird.

Widersprüchliche Studienlage

Ob das Leichtmetall auch Brustkrebs fördert, ist bis heute umstritten. Die Studien­lage ist wider­sprüchlich. Es fehlen größere epidemiologische Studien. Doch immer mehr wissenschaftliche Arbeiten legen einen Zusammenhang nahe: etwa jene der britischen Wissenschaft­erin Philippa Darbre von der University of Reading. So konnte sie zum Beispiel in der Brustwarzenflüssig­keit von Brust­krebs­patientinnen höhere Aluminium­konzentrationen nach­weisen als bei gesunden Personen. Eine andere Studie stammt von Genfer Forschern. Sie haben nachgewiesen, dass der Deo-Inhaltsstoff Brustzellen schädigt.

Doch warum wird aluhaltiges Deodorant produziert? Weil es ein billiges und effektives Antischweißmittel ist. Doch gerade wenn man sich die Achseln rasiert hat, ist die Haut irritiert und hat winzige Verletzungen. Über diese Schnitte werden die Aluminium-Ionen vom Körper aufgenommen. Daher ist es auch keine gute Idee, saure Speisen länger in Aluminiumverpackung aufzubewahren.

Kennzeichnung im Gespräch

Geht es nach Gesundheitsminister Alois Stöger, soll jede Deo-Verpackung, die Aluminium-Chlorohydrat enthält, irgendwann folgenden Aufdruck enthalten. "Nicht auf verletzter oder gereizter Haut verwenden." Das antwortete er heuer zumindest auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Abgeordneten Judith Schwentner. Er versicherte, sich "auch auf EU-Ebene dafür einzusetzen".

Alternativen bei Naturkosmetik

Alternativen gibt es bereits genug. Mittlerweile werben viele große Kosmetikmarken mit dem Siegel "Aluminiumfrei". Die meisten Naturkosmetikfirmen verzichten bereits seit Jahren darauf. Da wären wir auch wieder bei dem Thema Natron angelangt. Es gilt als altes Hausmittelchen bei Überproduktion von Achselschweiß, starkem Schwitzen und Körpergeruch. Die frisch gewaschene Achselhöhle wird dafür mit Natronpulver abgepudert. Natron desodoriert den Geruch, und die geruchsbildenden Bakterien vermehren sich weniger aufgrund des basischen Milieus. (Julia Schilly, derStandard.at, 3.12.2013)