Bild nicht mehr verfügbar.

Ob es sich bei der sinkenden Scheidungsrate um ein punktuelles Ereignis oder einen längerfristigen Trend handelt, lässt sich noch nicht sagen.

 

Foto: APA

Der Altersschnitt bei den Eheschließungen in Österreich steigt: Das mittlere Erstheiratsalter der Männer beträgt mittlerweile 32,2 Jahre, jenes der Frauen 29,8. Und der Trend zur späteren Heirat setzt sich fort: Innerhalb eines Jahres ist das Erstheiratsalter um jeweils etwa drei Monate nach hinten gewandert.

Wieder mehr Eheschließungen

Dabei haben die Österreicherinnen und Österreicher im Vorjahr wieder häufiger geheiratet. So fanden 2012 insgesamt 38.592 standesamtliche Eheschließungen statt, das sind 5,9 Prozent mehr als im Jahr 2011. Die Scheidungsrate ist immer noch hoch – im Vorjahr lag sie bei 42,51 Prozent. Sie sank damit aber um 1,7 Prozent gegenüber 2011.

Das mittlere Scheidungsalter der Männer beträgt derzeit 44,1 Jahre, jenes der Frauen 41,3. Das sind drei bzw. zwei Monate mehr als im Jahr davor. Die durchschnittliche Dauer der geschiedenen Ehen war mit 10,6 Jahren um einen Monat kürzer als 2011. Innerhalb des ersten gemeinsamen Jahres wurden 1,7 Prozent der Ehen geschieden, weitere 4,8 Prozent im zweiten.

Wien hat die meisten Scheidungen

Insgesamt erfolgte fast die Hälfte aller Trennungen im ersten Jahrzehnt nach der Hochzeit. Am häufigsten lassen sich die Menschen in Wien scheiden – hier beträgt die Gesamtscheidungsrate 49,7 Prozent. In Tirol liegt sie bei 36,3 Prozent - das ist die österreichweit niedrigste.

Mit 37 Prozent bleibt mehr als jede Dritte der geschiedenen Ehen kinderlos. Bei einem Viertel gab es ein Kind, 28 Prozent hatten zwei und ein knappes Zehntel drei oder mehr Kinder. Von den Trennungen ihrer Eltern waren 2012 insgesamt 19.334 Buben und Mädchen betroffen, davon 13.278 Minderjährige.

Das Burgenland schert aus

Bei den Eheschließungen gibt es zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern: Den größten Anstieg der Eheschließungen gab es in Tirol (plus 10,2 Prozent), gefolgt von Niederösterreich (8,8 Prozent), Oberösterreich (8,5 Prozent), Vorarlberg (8,1 Prozent) sowie Kärnten (6,8 Prozent) und Steiermark (6,2 Prozent). Besonders gering sie die Heiratsraten in Salzburg (5,0 Prozent) und in Wien (0,4 Prozent). Rückläufig ist die Tendenz im Burgenland: Dort schlossen 2012 um 0,9 Prozent weniger Paare als im Vorjahr den "Bund fürs Leben". (APA/red, derStandard.at, 22.5.2013)