Bei einem Test in der Redaktion lag Mildura auf Apple Maps immer noch im Murray-Sunset Nationalpark.

Foto: derStandard.at/Wisniewska

Nachdem die australische Polizei mehrere Menschen aus dem Murray-Sunset Nationalpark gerettet hat, in den sie aufgrund einer falsch positionierten Stadt in Apple Maps hineingeraten waren, hat Apple nun die Karte korrigiert.

Insgesamt mindestens vier Betroffenen waren auf der Suche nach der 30.000-Einwohner-Stadt Mildura gewesen, die von der Navigationsapp mehr als 70 Kilometer entfernt von ihrem tatsächlichen Standorts angezeigt worden war. Als Resultat mussten sie über Stunden, in einem Fall sogar einen Tag lang, in einer Gegend ausharren, in der die Temperatur tagsüber auf 46 Grad Celsius klettert.

Update noch nicht überall angekommen

Das sollte nun nicht mehr passieren. Nachdem die Exekutive offiziell vor den "potenziell lebensgefährlichen" Fehlern des Kartendienstes aus Cupertino gewarnt und damit auch breites Echo in den Medien hervorgerufen hat, zeigt der Eintrag von Mildura nun auf das Zentrum der Stadt im Bundesstaat Victoria.

Die Aktualisierung ist aber offenbar noch nicht überall angekommen. Bei der Suche nach dem Ort auf einem iPhone der Redaktion mithilfe der aktuellsten Ausgabe der App, lag dieser nach wie vor inmitten des Nationalparks.

Hitze, Trockenheit, Sand

Es ist gefährlich, sich in dieser Gegend zu verirren. "Es gibt kein Wasser und man kann im Sand stecken bleiben", erklärt etwa Lokalreporter Toby Prime gegenüber dem britischen Guardian. Erschwerend kommt hinzu, dass es keine flächendeckende Mobilfunkabdeckung gibt und der australische Sommer gerade Fahrt aufnimmt.

Mapocalypse

Für Apple Maps ist dies nicht das erste "Hoppala". Aufgrund zahlreicher Fehler, insbesondere bei der Zuordnung vieler Städte und Points-of-Interest als auch bizarren Verzerrungen bei der 3D-Darstellung von Gebäuden und Landschaften, war die als Ersatz für Google Maps geschaffene Alternative schon früh nach dem Start in der Kritik.

Dies ging sogar so weit, dass das Unternehmen entgegen seiner üblichen Gepflogenheiten eine von Konzernchef Tim Cook verfasste Entschuldigung für die "Mapocalypse" lancierte. Die Pannen hatten letztlich auch zu personellen Konsequenzen geführt. (red, derStandard.at, 11.12.2012)