Wien/Graz - Es wird ernst für die Redaktionen von Presse und Wirtschaftsblatt. Dieser Tage berät der Aufsichtsrat von Mutterkonzern Styria, wie eng die beiden Wiener Tageszeitungen künftig zusammenarbeiten sollen. Das brachte Spekulationen und Ondits, Gerüchte und Informationen wieder heftig in Bewegung, wie viel die Styria damit einsparen will.

Schon länger wurde ein Sparziel von 3,5 Millionen Euro für beide Blätter jährlich kolportiert. Mittwoch machte die Runde, bis zu 60 Mitarbeiter der beiden Zeitungen müssten gehen. Die Zahl wirkt hochgegriffen bei rund 400 Beschäftigten, die Presse und Wirtschaftsblatt dem Standard zuletzt für die Rangliste der größten Medienhäuser Österreichs meldeten. Bestätigungen, Dementis oder auch Kommentare zu den kursierenden Werten standen bei Redaktionsschluss aus. Wolfgang Bretschko, Vorstandssprecher der Styria, erklärte Donnerstagfrüh neuerlich: "Zu Spekulationen und Gerüchten nimmt die Styria grundsätzlich nicht Stellung."

Synergieoptionen

Eine Arbeitsgruppe der Chefredakteure von Presse und Wirtschaftsblatt, Michael Fleischhacker und Wolfgang Unterhuber, einem Berater der Gruppe Neuwaldegg und einem Vertreter der Styria, erarbeiteten zuletzt Synergieoptionen. Sie sollen deutlich in Richtung Zusammenarbeit gehen.

Kooperation von Redaktionen und Führung waren ausdrücklich Arbeitsauftrag. So wurde Mittwoch etwa wieder über einen Abgang von Wirtschaftsblatt-Chef Unterhuber spekuliert; schon länger kursiert, Wirtschaftsblatt-Vorstand Hans Gasser könnte in den Herausgeberjob wechseln. Aber selbst Presse-Geschäftsführer Reinhold Gmeinbauer wurde zuletzt nachgesagt, er überlege neue Herausforderungen, was der auf Standard-Anfrage klar verneinte und meinte: "Ich weiß nichts davon." (fid, DER STANDARD, 19.7.2012)