Die neuen "Supernet"-Tarife - gültig ab 15. Mai

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Die Tarifschlacht geht weiter. Am Donnerstag läutete Orange-Chef Michael Krammer die neue Runde ein. Bei dem ab nächster Woche angebotenen neuen Tarifmodell "Supernet" ist der Datentransfer unlimitiert, allerdings wird - je nach Tarifmodell - aber einer bestimmten Datenmenge die Übertragungsgeschwindigkeit auf 64 kBit/s reduziert. „Handyrechnungen über 25.000 Euro können Neukunden nicht mehr passieren", so Krammer . Derzeit arbeitet der Mobilfunker auch an einer Lösung für Bestandskunden, die derartige Rechnungssummen unmöglich machen soll. Sie wird in „zwei bis drei Monaten" vorgestellt, so der Orange-Chef.

EU-Roaming

Außerdem stellte Orange neue Pakete für Auslandsroaming an. Der Haken dabei: Das Bündelangebot muss wieder abbestellt werden, sonst verlängert es sich monatlich. Für 5 Euro gibt es 50 MB Datentransfer innerhalb der EU. Für 15 Euro erwirbt der Kunde 250 MB, für 50 Euro 1.000 MB. Die Kosten bei Datenüberschreitung wurden auf 30 Cent bis ein Euro gesenkt - je nach Tarifmodell. "Damit sind die 'out of Bundle'-Preise vielmal günstiger als der teuerste Inlandstarif am Markt", rechnete Krammer vor.

Österreich ist neben der Schweiz weltweit auch das Land mit der höchsten iPhone-Durchdringung

Laut Krammer werden derzeit bei knapp zehn Prozent der Bündeltarife die Datenlimits überschritten - was bei einem Mitbewerber bis zu 4 Euro pro MB kostet - im Vergleich zu rund 10 Cent innerhalb des Datenpaketes. Derzeit würde nur rund ein Viertel der Tarife am Markt den Bedürfnissen der Kunden entsprechen, da der Rest viel zu kleine Datenpakete inkludiert habe. "Das Datenvolumen unserer Vertragskunden hat sich innerhalb eines Jahres verdreifacht", gibt Krammer zu bedenken. Spitzenreiter bei der Datennutzung sind weiterhin die iPhone-Besitzer, die fast 1.000 MB pro Monat verbrauchen. Österreich ist neben der Schweiz weltweit auch das Land mit der höchsten iPhone-Durchdringung.

"Tethering-Gebühr" gefallen

Für iPhone-Kunden hatte Krammer gute Nachrichten. Sie können ihr Gerät nun auch ohne zusätzliche "Tethering-Gebühr" als Modem nutzen. Sie müssen allerdings den „Tethering"-Vertrag kündigen und auf Visual Voice mail verzichten.

Orange verkauft derzeit fast nur noch Smartphones, der klassische Handymarkt beschränkt sich auf Sondermodelle wie Outdoor-Handys oder Pensionistenmodelle. Krammer schätzt, dass Ende 2011 jeder zweite Orange-Kunde bereits über ein High Tech-Handy verfügen wird. Überraschend hoch ist die Zahl der Kunden, die sich für eine Handyversicherung entscheiden - nahezu jeder dritte Orange-Kunde zahlt drei Euro pro Monat um bei Diebstahl oder Defekt geschützt zu sein. Hingegen nur 15 Prozent geben ihr altes Mobiltelefon gegen Bares in den Orange-Shops zurück.

"Ich kriege aber auch Briefe von Müttern, deren Kinder 3.500 SMS im Monat verbraucht haben"

Deutlich teurer geworden sind die Tarife für Überschreitungen des Sprachpaketes. Die Kosten dafür haben sich laut Krammer branchenweit in fünf Jahren mehr als verdoppelt. Ein Anbieter würde sogar bis zu 35 Cent je Minute verlangen. Im Schnitt telefoniert ein Vertragskunde in Österreich rund 600 Minuten im Monat, verschickt bis zu 200 SMS und verbraucht ein Datenvolumen von 90 MB. "Ich kriege aber auch Briefe von Müttern, deren Kinder 3.500 SMS im Monat verbraucht haben", zeigt sich Krammer erstaunt.

Vor A1

Das erste Quartal 2011 sei für die France-Telecom-Tochter Orange gut gelaufen, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) habe leicht gesteigert werden können, während der Umsatz leicht rückläufig war. Der Durchschnittsumsatz pro Kunden liege mit 29 Euro deutlich über den 24 Euro von Marktführer A1, so Krammer am Donnerstag vor Journalisten. (APA/red)