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Smartphone-Allianz zwischen Microsoft und Nokia kündigt sich an.

Foto: EPA

Der Druck auf den finnischen Handy-Hersteller Nokia steigt. Die Marktanteile von Nokias Betriebssystem Symbian sind im vergangenen Quartal erstmals hinter Googles Plattform Android gefallen. Die Rufe werden immer lauter, dass der Hersteller auf ein anderes, stärkeres Betriebssystem setzen soll. Spekulationen, dass Nokia eine Allianz mit Microsoft schließen will, beflügelten die Aktienkurse.

Gerüchte treiben Aktienkurs

Nokia lieferte in absoluten Zahlen zwar mehr Geräte aus und konnte im vierten Quartal den Umsatz steigern. Der Gewinn fiel jedoch. Und vor allem die rasch sinkenden Marktanteile machen Anlegern Kopfzerbrechen. Berenberg Bank-Analyst Adnaan Ahmad hatte Nokia-Chef Stephen Elop in einem offenen Brief am Montag daher zum Umstieg auf Windows Phone 7 geraten. Seitdem kletterte der Aktienkurs um über vier Prozentpunkte, berichtet die New York Times.

Strategiewechsel angekündigt

Am 11. Februar will der ehemalige Microsoft-Manager und erste nicht-finnische Nokia-Chef Elop die neue Konzernstrategie in London präsentieren. Analysten und Beobachter gehen davon aus, dass in London das Bündnis mit Redmond verkünden wird. Bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen hatte Elop bereits einen großen Strategiewechsel angedeutet. "Wir werden sicherstellen, dass wir damit Märkte wie die USA und einige andere wieder für uns öffnen, auf denen wir zuletzt praktisch nicht präsent waren", so Elop. Mit Microsoft hätten die Finnen einen starken Partner für den US-Markt. Elop deutete auch an, dass sich Nokia "anderen Ökosystemen" anschließen könnte.

Erfolg nicht garantiert

Von der Partnerschaft würde nicht nur Nokia profitieren, rechnen Analysten. Trotz des neuen Betriebssystems Windows Phone 7 sanken auch Microsofts Marktanteile. Als einziges Unternehmen verkaufte Microsoft im vierten Quartal 2010 weniger Smartphones als im Jahr zuvor. Nokia wäre ein stärkerer Vertriebspartner für Windows Phone 7. Beobachter gehen davon aus, dass die beiden Unternehmen von den Stärken des Partners profitieren und dessen Schwächen ausgleichen könnten. Die Schwächen beider Unternehmen könnten das Bündnis jedoch auch zum Scheitern bringen. Auch Analysten warnen, dass die Partnerschaft keine Erfolgsgarantie ist. (br)

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