Die Facebook-Seite von Heinz-Christian Strache.

Foto: WebStandard

Das Facebook-Profil von Heinz-Christian Strache wurde gesperrt, teilte die FPÖ am Donnerstag in einer Aussendung mit. "Ohne die Angabe eines Grundes wurde Strache für 30 Tage die Möglichkeit genommen, Beiträge auf seinem Facebook-Profil zu veröffentlichen", berichtete FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky.

Vilimsky vermutete, dass Kritik am US-Spionageskandal der Auslöser für die Sperre gewesen sein könnte: "Facebook geriert sich hier als Verteidiger des überwachungswütigen US-Imperiums und belegt somit selbst, dass jeder Argwohn gegenüber US-amerikanischen Internet-Giganten berechtigt ist, was den mangelnden Datenschutz und die Überwachung der Nutzer betrifft." Er forderte "die Verantwortlichen auf, Straches Facebook-Profil umgehend wieder freizuschalten". 

Sperre aufgehoben

Donnerstagabend wurde Vilimsky offenbar erhört. Die Sperre wurde aufgehoben, Strache konnte wieder Beiträge veröffentlichen. "Ich bin wieder da!", postete der FPÖ-Chef. Seine Facebook-Seite war von der Sperre nicht betroffen und für Besucher jederzeit erreichbar.

Facebook: Nicht wegen Kritik gesperrt

In einer Stellungnahme gegenüber dem WebStandard betonte eine Sprecherin von Facebook, dass die Kritik an der NSA kein Grund für eine Sperre sei. "Die Vielzahl an kritischen Kommentaren auf Facebook zeigt überdeutlich, dass Facebook eine Plattform ist, die Kritik nicht nur ermöglicht, sondern aktiv nach Rückmeldung fragt." Man wollte "sorgfältig" prüfen, warum das Profil tatsächlich gesperrt wurde, hieß es.

Strenge Richtlinien

In letzter Zeit ging das Unternehmen bei der Durchsetzung seiner Community-Richtlinien streng vor. Dabei setzt Facebook ausschließlich auf das Feedback seiner User. So kommt es etwa zu Sperren, wenn eine Person von anderen Nutzern gemeldet wird.

Mehr als 135.000 Fans

Der Facebook-Auftritt von Strache zählt mehr als 135.000 Fans und sorgt immer wieder für Schlagzeilen - zuletzt, als darauf ein als antisemitisch kritisierter Cartoon veröffentlicht wurde. (sum, derStandard.at, 11.7.2013)

Update 12.07.: Facebook hat sich mittlerweile bei bei Herrn Strache entschuldigt.