Weibliche Emojis dürfen tanzen, heiraten und Krönchen tragen. Ein Job haben oder sich sportlich betätigen dürfen sie aktuell noch nicht.

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Die Vielfältigkeit von Emojis steht wieder einmal zur Diskussion. Nachdem die bunten Bilder inzwischen um mehrere Hautfarben und gleichgeschlechtliche Paare erweitert wurden, soll nun das Frauenbild aufgemöbelt werden. Denn bislang gibt es nur männliche Emojis, die in Berufen dargestellt werden.

Prinzessin, Braut und Tänzerin

Besonders ausgeprägt ist die Berufswelt bei den Emojis nicht. Es gibt einen Polizisten, einen Arbeiter mit Helm, einen britischen Wachsoldaten, einen Detektiv, einen Weihnachtsmann und einen schwebenden Anzugträger. Bei Sportdarstellungen gibt es Schwimmer, Gewichtheber, Radler, Reiter, Surfer, Ruderer und Skisportler.

Ski- bzw. Snowboardfahrer gehen als unisex durch, der Rest hat aber eindeutig männliche Attribute. Bei weiblichen Emojis hat man gerade einmal die Wahl zwischen Prinzessin, Braut, Tänzerinnen und Smileys, die Tätigkeiten wie Haareschneiden oder Kopfmassage symbolisieren.

Es gibt also zwar ein Einhorn und einen lachenden Kothaufen, aber keine einziges weibliches Bild, das einen Beruf repräsentiert. Dabei haben Emojis einen wachsenden Stellenwert in der digitalen Kommunikation. Sie können eingesetzt werden, um kurze Textnachrichten über SMS oder Messenger in den richtigen Kontext zu setzen. Zu zeigen, ob etwas nur als Spaß oder ironisch gemeint ist. Oxford Dictionaries hat dementsprechend ein Emoji (mit Freudentränen) zum Wort des Jahres 2015 gekürt.

Neue Emojis Mitte 2016

Mitte des Jahres will das Unicode Konsortium wieder einen Schwung neuer Emojis auf die digitale Welt loslassen. Sehr viel mehr Gleichberechtigung werden sie voraussichtlich noch nicht mitbringen. Immerhin sollen ein tanzender Mann, eine Weihnachtsfrau, eine schwangere Frau und ein Prinz hinzukommen. Die geforderten weiblichen Pendants zu Polizist und Co fehlen aber noch.

In der "Süddeutschen Zeitung" schlägt man vor, dass man das Geschlecht der Emojis ebenso wie die Hautfarbe selbst bestimmen können soll. Nutzer können bei einigen Emojis aus sechs Hauttönen wählen, indem sie länger auf das entsprechende Emoji tippen. Der Frage, wie mehr weibliche Emojis aussehen könnten, ist bereits Slipeinlagen-Hersteller Always nachgegangen. Unter dem Hastag #LikeAGirl wurden Twitter-Nutzerinnen und -Nutzer aufgerufen, weibliche Emojis vorzuschlagen. (red, 3.5.2016)