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"3" wird bei mehr als 20 Tarifen die Grundentgelte für Bestandskunden erhöhen. Sind auch Sie betroffen?

Foto: APA/Fohringer

Der Mobilfunkanbieter "3" wird die monatlichen Grundentgelte bei mehr als 20 Tarifen teilweise spürbar anheben, wie aus einem PDF auf der Unternehmenswebsite hervorgeht. Betroffen sind neben Alttarifen von "3" auch frühere Angebote des übernommenen Mobilfunkers Orange, die Erhöhungen fallen größtenteils im Rahmen von rund zehn bis 20 Prozent aus.

Der Mobilfunker begründet die Erhöhungen auf Anfrage des WebStandard mit den umfangreichen Investitionen in den Netzausbau. Alle betroffenen Kunden haben bis zum Inkrafttreten am 20. Oktober ein kostenloses Sonderkündigungsrecht.

Einführung einer Servicepauschale

Zusätzlich zur Erhöhung der Grundentgelte werden Vertragsinhaber noch mit weiteren Änderungen konfrontiert. "3" führt bei allen betroffenen Tarifen eine jährliche Servicepauschale in Höhe von 20 Euro ein, außerdem behält sich der Mobilfunker das Recht vor, die Grundgebühr künftig jährlich an den Verbraucherpreisindex anzupassen. Die Kündigungsfrist wird einheitlich auf zwölf Wochen festgelegt.

Zweite Tariferhöhung in diesem Jahr

Zu den betroffenen Tarifen zählen unter anderen "3Superphone L", der künftig 22 statt 20 Euro kostet, "3Premium Superphone 2.000", der um vier Euro teurer wird, und "Hallo Europa 0", bei dem bald 28 statt 25 Euro verrechnet werden. Der Mobilfunker hat erst vor wenigen Monaten die Grundentgelte bei einigen Bestandstarifen erhöht, betroffen waren vor allem günstige SIM-only-Angebote.

Die betroffenen Tarife im Überblick (zum Vergrößern anklicken).
Foto: Screenshot/Hutchison Drei Austria

18 Prozent der Kunden sind betroffen

"3" begründet auf Anfrage des WebStandard die neuerlichen Tariferhöhungen mit den umfangreichen Investitionen in das Mobilfunknetz, die jährlich im dreistelligen Millionenbereich lägen. Die Halbjahresumsätze sind zuletzt jedoch um sieben Prozent zurückgegangen, was "3" vor allem auf die gesunkenen Terminierungs- und Roamingentgelte zurückführt. Jedoch werden auch finanzielle Belastungen durch Gerichtsentscheidungen bezüglich der Verrechnung von Papierrechnungen und Zahlscheingebühren und eine möglicherweise geplante Festplattenabgabe auf Smartphones genannt.

Insgesamt sind laut Angaben von "3" 18 Prozent der Kunden von den kommenden Tarifanpassungen betroffen. Sie werden im September per Brief über die Änderungen informiert. "Selbst nach der Anpassung sind diese Tarife aber immer noch sehr attraktiv. Gleichzeitig bleiben Vorzüge wie '3LikeHome' für '3'-Kunden, die diese Vorteile bisher genutzt haben, auch weiterhin bestehen", so "3"-CEO Jan Trionow.

Mobilfunk in Österreich wird teurer

In Österreich haben die Preise für Telefonie in den letzten Monaten deutlich angezogen. Das wurde auch durch die Übernahme von Orange durch "3" möglich. "Jetzt ist es bittere Realität, was wir durch die Fusion von Orange und '3' befürchtet hatten. Der Wettbewerb sinkt, die Preise steigen", kritisierte die Arbeiterkammer bereits Anfang des Jahres. A1 bekam die Auswirkungen der Tariferhöhungen erst kürzlich zu spüren: Die Kundenzahlen gingen zuletzt um 4,8 Prozent zurück. Vor allem "3" soll von dem Weggang profitiert haben. (Martin Wendel, derStandard.at, 21.8.2014)