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Leben braucht keinen großen Mond

Lange Zeit hielt sich hartnäckig die Ansicht unter Astrobiologen, dass es unbedingt des stabilisierenden Einflusses eines großen Mondes bedarf, damit ein fremder Planet höheres Leben hervorbringen kann. US-Wissenschafter kommen nun aber in einer aktuellen Studie im Fachjournal "Astrobiology" zu ganz anderen Schlüssen: Nicht nur, dass eine stabile Achsenneigung keine notwendige Grundvoraussetzung sein muss - es scheint sogar, dass Exoplaneten, die ein wenig torkeln, lebensfreundlicher sein können als stabile Welten.

Während man bisher glaubte, dass instabile Exoplaneten insbesondere am äußeren Rand von habitablen Zonen mit hoher Wahrscheinlichkeit erstarrte Eiswelten sind, ergaben die Simulationen der Forscher, dass sich durch die wechselnden Achsenneigungen die Strahlung des Mutterngestirns über die Zeit hinweg gleichmäßiger über den Planeten verteilt, was ein völliges zufrieren verhindert würde.

Illu.: APA/EPA/NASA/LYNETTE COOK

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Erstmals Sonne tanken

Am 9. April hat das "Solar-Impulse"-Team um die beiden Schweizer Piloten Bertrand Piccard und Andre Borschberg der Weltöffentlichkeit jenes neue Flugzeug vorgestellt, das 2015 die Welt allein mit der Kraft der Sonne umrunden soll. Die "Solar Impulse 2" ist der Nachfolger von HB-SIA, der ersten Version dieses Flugzeugs, mit dem  die beiden Abenteurer in den letzten Jahren den ersten solarbetriebenen Nachtflug und die Überquerung des amerikanischen Kontinents absolviert haben. Am vergangenen Montag wurde die "Solar Impulse 2" einem ersten Test unter freiem Himmel unterzogen. Das 2,4 Tonnen-Leichtgewicht mit einer Flügelspannweite von 72 Metern wurde am Schweizer Flughafen Payerne aus seinem Hangar geschleppt, um die Solargeneratoren einer Leistungsprüfung zu unterziehen.

Foto: REUTERS/Denis Balibouse

Stinkendes Erblühen am Ostersonntag

Im Botanischen Garten der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel hat sich die größte Blume der Welt, die Titanwurz, den Ostersonntags für ihr Erblühen ausgesucht. Der Bauchumfang der kräftigen Blütenstandsknospe war bis zum Vorabend auf 123 Zentimeter angeschwollen. Völlig untypisch erblühte die sonst "nachtaktive" Pflanze am Tag und verbreitete ihren stinkenden Duft. Die Blüte einer Titanwurz ist dreifach selten: Erstens verliert die Pflanze in ihrer Heimat, den Regenwäldern Sumatras, ihren Lebensraum. Zweitens ist sie in Botanischen Gärten nur selten anzutreffen und drittens ist ein Blühereignis quasi die olympische Gold­medaille nach langer, guter Kultivierung und kaum vorhersagbar. Das eigentliche Blühspektakel dauert darüber hinaus nur drei Tage.

Foto: Botanischer Garten Kiel

Moderne Haie wohl doch keine "lebenden Fossilien"

Haie werden für gewöhnlich als vergleichsweise primitive Kreaturen bezeichnet, oftmals fällt der Begriff "lebende Fossilien". Dass dem nicht so ist, belegt die aktuelle Untersuchung eines 325 Millionen Jahre alten Hai-Fossils. Der bislang vollständigste Fund eines Vertreters der Spezies Ozarcus mapesae belegt, dass sich moderne Haie in Wirklichkeit signifikant von ihren Vorfahren unterscheiden. Die Versteinerung vereint Eigenschaften früher Knochenfische und heute lebender Haiarten. Insbesondere die Kiefer- und Kiemenstrukturen von Ozarcus zeigen jedoch, dass die Schädel der heutigen Haie im evolutionären Sinn ausgesprochen fortschrittliche Entwicklungen sind.

Foto: AMNH / F. Ippolito

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"Ladee" trifft Mond

Die US-Raumfahrtorganisation NASA hat ihre vorerst letzte Mond-Mission mit einem planmäßigen Einschlag in die Mondoberfläche beendet: Die Sonde "Ladee" (Lunar Atmosphere and Dust Environment Explorer) ist am vergangenen Freitag mit fast 6.000 Kilometern pro Stunde auf die Oberfläche des Erdtrabanten zerschellt. Der größte Teil der 130 Kilogramm schweren und zwei Meter großen Sonde dürfte beim Aufprall verdampft sein. "Ladee" war rund ein halbes Jahr lang um den Himmelskörper gekreist, um dessen dünne Atmosphäre zu untersuchen.

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Illu.: AP Photo/NASA, Dana Berry

Schwämme mit Vorliebe für Fleisch

So harmlos diese Kreatur auch erscheinen mag, hinter der vielfach verzweigten, wimpernbesetzten Erscheinung verbirgt sich ein erfolgreicher Räuber: Meeresbiologen haben vor der Pazifikküste Nordamerikas vier bisher unbekannte fleischfressende Schwammarten entdeckt. Asbestopluma monticola hier und die drei verwandten Spezies ernähren sich hauptsächlich von Flohkrebsen und anderen Kleinlebewesen, die sich in mikroskopisch kleinen, hakenförmigen Auswüchsen verfangen. Damit erhöht sich die Zahl der mittlerweile bekannten räuberisch lebenden Schwämme auf elf Spezies.

Foto: MBARI

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Drache legt an

Endlich geschafft: Eigentlich hätte die private Transportkapsel "Dragon" des US-Unternehmens SpaceX bereits Mitte März zur Internationalen Raumstation ISS fliegen sollen, doch technische Probleme verzögerten den Start immer wieder. Am vergangenen Freitag war es dann doch soweit; "Dragon" startete an der Spitze einer Falcon-9-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida und erreichte die ISS am Ostersonntag um 13:14 Uhr (MESZ). Nach dem Andocken am US-Modul "Harmony" (im Bild) sollen 2,2 Tonnen Nachschub, darunter Raumanzüge, Essensvorräte und Material für wichtige wissenschaftliche Experimente, entladen werden. Insgesamt soll es zwölf Versorgungsflüge von SpaceX geben.

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Foto: AP Photo/NASA-TV

3,6 Millionen Jahre alte menschliche Fußspuren

Vor vier Jahren veröffentlichten Paläontologen eine aufsehenerregende Studie über Fußspuren, die Vorfahren des heutigen Menschen vor rund 3,6 Millionen Jahren in Laetoli im heutigen Tansania in Vulkanasche hinterlassen hatten. Die Abdrücke erweckten den Eindruck, als hätte sich der moderne Gang bereits früher entwickelt als bis dahin angenommen wurde. Nun haben sich Forscher diese Fußspuren erneut vorgenommen. Die Schlüsse, die die Wissenschafter um Kevin Hatala daraus zogen, sehen jedoch etwas anders aus: Die Abdrücke zeigen, dass sich der Gang der damaligen Hominiden vermutlich doch erheblich von der heutigen Art zu Gehen unterschieden hatte. Vor allem die großen Zehen wurden demnach beim Schreiten merklich stärker gebogen.

Foto: Tim Evanson

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50 Jahre Weltausstellung in New York

New York feiert dieser Tage ein besonderes 50-Jahr-Jubiläum: Am 22. April 1964 öffnete die Weltausstellung - damals übrigens zum dritten Mal in der Ostküsten-Metropole - ihre Pforten. Neben zahlreichen technischen Innovationen wurde dem Millionenpublikum eine spannende Raumfahrt-Zukunft versprochen. Einige der Vorhersagen trafen tatsächlich ein. Anderer, wie etwa diese von General Motors eingerichtete Mondkolonie, lassen bis heute auf sich warten.

Foto: AP

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Hollywood-Katze

"P-22" sieht man an, dass es ihm nicht gut geht. Der Berglöwe mit einem Funkhalsband wurde Ende März von Biologen des National Park Service in den Hügeln des Griffith Parks, dem größten Stadtpark von Los Angeles im Stadtteil Hollywood, eingefangen. Noch vor wenigen Wochen wirkte der vier Jahre alte Puma nach Augenzeugenberichten gesund und munter. Nun aber dürft er nach einer ersten Diagnose an der Einnahme von Rattengift erkrankt sein. Dies muss nicht unbedingt bedeuten, dass die Raubkatze von Anrainern direkt vergiftet wurde. Nach Ansicht der Forscher ist es viel wahrscheinlicher, dass die Giftmenge in Kojoten kumuliert, die vergiftete Ratten fressen. Die Kojoten wiederum dürften "P-22" häufig als Mahlzeit gedient haben. Mittlerweile wurde der Berglöwe tiermedizinisch versorgt und im Park wieder ausgesetzt.

Foto: AP Photo/National Park Service

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Blutmond

Australien, Neuseeland und Amerika kam in der Nacht auf den 15. April in den Genuss einer totalen Mondfinsternis. Mancherorts bis zu 75 Minuten lang war der Mond vom Schatten der Erde bedeckt. Dabei verwandelte sich unser Trabant auch in den berühmten "Blutmond". Die kräftige Farbe kommt daher, dass während der totalen Phase der Finsternis ein Teil des Sonnenlichts die Erdatmosphäre passiert, die die blauen Anteile des Lichts heraus filtert und nur langwellige Rot- und Orange-Töne durch lässt.

Foto: APA/EPA/RHONA WISE

Fast ein Zwilling der Erde

Astronomen haben erstmals einen Planeten von der Größe der Erde in der habitablen Zone eines anderen Sterns in rund 490 Lichtjahren Entfernung entdeckt. Die US-Wissenschafter glauben aufgrund der gesammelten Daten, dass auf der fernen Welt mit der Bezeichnung Kepler-186f Wasser in flüssiger Form vorkommen könnte. Ob der Exoplanet damit auch Bedingungen bereithält, die die Entwicklung von Leben ermöglichen, lässt sich allerdings nicht sagen.

Die künstlerische Darstellung oben illustriert einen der größten Unterschiede von Kepler-186f zur Erde: Das Zentralgestirn des Exoplaneten ist ein roter Zwergstern, eine Sternenklasse, die kleiner ist und wesentlich weniger Energie abstrahlt wie unsere Sonne; daher liegt auch die habitable Zone viel näher an dem Stern. Von der Oberfläche von Kepler 186-f aus gesehen würde der Stern aus diesem Grund um 30 Prozent größer aussehen als unsere Sonne von der Erde aus wirkt. Weil Sterne dieser Spektralklasse auch weniger Energie im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrum abstrahlen, wären potenzielle Pflanzen möglicherweise dunkelgelb bis schwarz, um so viel sichtbares Licht wie möglich zu absorbieren.

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Illu.: Danielle Futselaar

Erste Auswanderung bereits vor 130.000 Jahren

Der anatomisch moderne Mensch hat sich von Afrika aus in mehreren Wanderungswellen nach Asien und Europa ausgebreitet. Die ersten Vorfahren heutiger Menschen nahmen dabei wahrscheinlich schon im Mittleren Pleistozän vor rund 130.000 Jahren eine südliche Route über die Arabische Halbinsel in Richtung Asien (grüne Linie) - früher also als bisher angenommen. Zu diesem Schluss kommt ein internationales Wissenschafterteam nach der Überprüfung verschiedener hypothetischer Ausbreitungsszenarios anhand geografisch möglicher Routen, genetischer Daten und vergleichender Schädeluntersuchungen. Eine zweite Ausbreitungswelle ins nördliche Eurasien erfolgte den Untersuchungen zufolge vor rund 50.000 Jahren (rote Linien).

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Grafik: Katerina Harvati/Universität Tübingen und Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment

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Bulgarischer Goldschatz

Bulgarische Fahnder haben nach eigenen Angaben den Schmuggel eines Goldschatzes in Millionenwert aus dem dritten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung ins Ausland verhindert. Der bereits vor mehreren Wochen gerettete antike Fund wurde derzeit im Nationalen Museum für Geschichte (NIM) in Bojana bei Sofia gezeigt. Bei den Kostbarkeiten handelt es sich vor allem um goldene Halsketten, die aus jeweils bis zu 15.000 Einzelteilen bestehen.

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Foto: AP Photo/Valentina Petrova

Millionen Jahre alte Partnerschaft

Ebenso wie wir Menschen brauchen die meisten Tiere Mikroorganismen für ihr Überleben. Diese Symbiosen können in einigen Fällen bereits seit Millionen von Jahren bestehen. Ein internationales Forscherteam hat nun festgestellt, dass Bienenwölfe (Philanthus pulcherrimus), eine Grabwespenart, die Honigbienen jagt und diese als Nahrung für ihren Nachwuchs in Erdhöhlen einlagert, die Weitergabe ihrer Symbiosebakterien von der Mutter an den Nachwuchs streng kontrollieren und dabei keine anderen Mikroorganismen übertragen. Diese Kontrolle stabilisiert das symbiotische Schutzbündnis zwischen den ungleichen Partnern und ermöglichte das Überdauern der Lebensgemeinschaft bereits seit 68 bis 110 Millionen Jahren.

Foto: Martin Kaltenpoth / Max-Planck-Institut für chemische Ökologie

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Die Fledermäuse und der milde Winter

Der milde Winter und der zeitige Frühjahrsbeginn dürfte vielen mitteleuropäischen Fledermäusen nicht gut bekommen. Einige Arten - im Bild die größte heimische Spezies: ein Großes Mausohr (Myotis myotis) - wurden einige Wochen zu früh aktiv oder hatten gar keinen durchgängigen Winterschlaf. Die Folgen: Die zu früh erwachten Tiere finden  nicht genug Nahrung vor und sind entsprechend entkräftet. Biologen befürchten daher Verluste unter den Fledermäusen, ganze Populationen sollten aber nicht in Gefahr sein.

Foto: APA/Patrick Pleul

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Zoowelt

Weil das Weibchen Tian Tian (im Bild) und ihr Partner Yang Guang im Zoo von Edinburgh selbst für Panda-Maßstäbe außerordentliche Sexmuffel sind, soll nun künstliche Befruchtung zum heiß ersehnten Nachwuchs führen. Am Anfang der Paarungszeit haben beide Tiere diesmal zwar zunächst positive Signale gesendet. Dann aber ist Tian Tians Hormonspiegel plötzlich rapide abgesunken. Deshalb hat sich der Zoo nun dazu entschlossen, künstlichen nachzuhelfen. Tian Tian und Yang Guang leben seit Dezember 2011 in dem Zoo im schottischen Edinburgh, Nachkommen haben sie bisher nicht gezeugt. Der Große Panda zählt zu den am stärksten bedrohten Tierarten der Erde. Nur noch 1.600 Exemplare leben in freier Wildbahn, 300 weitere werden in Zoos gehalten. (red, derStandard.at, 21.04.2014)

Foto: REUTERS/Russell Cheyne