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Ungewöhnlich scharf kontert Huawei die jüngsten Spionage-Vorwürfe.

Foto: Reuters

Der frühere CIA-Chef Michael Hayden übt Kritik am chinesischen Netzwerkausrüster und Elektronikhersteller Huawei. Er beschuldigt das Unternehmen der Spionage. Seiner Ansicht nach liefere der Konzern geheime Informationen über die Telekommunikationsinfrastruktur anderer Länder an die Regierung in Peking, wie er laut APA gegenüber dem australischen Wirtschaftsblatt "Australian Financial Review" zu Protokoll gab.

Er sieht in Huawei eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten.

Nicht der erste Spionage-Vorwurf

Es handelt sich nicht um die erste Kritik an dem chinesischen Konzern, die in diese Kerbe schlägt. Spionage-Vorwürfe waren immer wieder aufgeflackert – unter anderem auch von Australien und Großbritannien - und sind im Zuge der öffentlichen Diskussion um Prism und Co. aber derzeit natürlich von besonderer Brisanz.

Die Politik westlicher Staaten hat teilweise bereits Vorsichtsmaßnahmen gesetzt. Australien hat Huawei vom Bieterverfahren für die Bereitstellung von Equipment zwecks Ausbau der Versorgung mit Breitbandinternet ausgeschlossen.

Huawei vermutet Ablenkung von Prism

Ungewöhnlich scharf wies das Unternehmen die Anschuldigungen von Hayden zurück. "Das ist der selbe Unsinn, den wir seit Jahren hören", heißt es in einem von The Verge zitierten Statement. "Er wird erneut breitgetreten, um die Aufmerksamkeit von einer sehr realen Kompromittierung globaler Netzwerke und Information abzulenken, die in den vergangenen Wochen aufgedeckt wurde."

Man betont, dass Huawei ein in 150 Märkten operierendes Unternehmen sei, das auch unzähligen Amerikanern ihren Lebensunterhalt ermögliche und US-Zulieferern jährlich sechs Milliarden Dollar bezahle.

"Legt Beweise vor, oder haltet die Klappe"

Huawei zu beschuldigen sei anscheinend akzeptiert, weil es sich um ein chinesisches Unternehmen handele. "Irgendwer sagt, er hat wirgendwelche Beweise. Okay, dann legt sie vor oder haltet die Klappe", so die Stellungnahme weiter. Das "eindeutige" Fehlen an Nachweisen für die Anschuldigungen belegt nach Ansicht des Konzerns, dass diese "politisch motiviert" und eine "rassistische Verleumdung" des Unternehmens seien. (red, derStandard.at, 19.07.13)