Der früher für die NSA tätige IT-Administrator Edward Snowden soll die geheimen Dokumente über das Überwachungsprogramm PRISM mit einem USB-Stick geschmuggelt haben. Das berichtet die LA-Times unter Berufung auf eine mit den Untersuchungen vertrauten Person. Den Ermittlern sei mittlerweile auch bekannt wieviele Dokumente Snowden von welchem Server abgezogen habe.
USB-Sticks verboten
Obwohl portable Speichermedien in den Einrichtungen des Pentagon, zu dem die NSA gehört, weitgehend verboten seien, sei es Snowden gelungen tausende Dokumente auf einen USB-Stick zu kopieren. Als IT-Administrator habe er Zugriff auf die Netzwerke gehabt.
Ausnahmen
Teilweise gebe es Ausnahmen für das USB-Stick-Verbot, unter anderem für Netzwerkadministratoren. Personen, die solche Speichermedien nutzen, würden eine spezielle Genehmigung benötigen. Wenn man einen Stick verwende, würde man aber immer schief angesehen, sagt ein früherer NSA-Mitarbeiter gegenüber der Zeitung.
Zugang zu Top-Secret-Ordnern
Es sei jedoch noch immer unklar, wie Snowden auf Top-Secret-Ordner zugreifen konnte. Snowden war nicht direkt bei der NSA, sondern bei der Beratungsfirma Booz Allen Hamilton angestellt. Auftragsmitarbeiter hätten im Normalfall keine Autorisierung dafür. Auf die Powerpoint-Präsentation über PRISM hingegen dürfte eine größere Zahl an Mitarbeitern Zugriff gehabt haben.
Anklage in den USA erwartet
FBI-Chef Robert Mueller hatte am Donnerstag bestätigt, dass Ermittlungen gegen Snowden eingeleitet werden. Er geht davon aus, dass der frühere IT-Mitarbeiter verhaftet und in den USA angeklagt werde. Der 29-Jährige soll in Hongkong untergetaucht sein. (red, derStandard.at, 14.6.2013)