Hat sich Italien ein wenig anders vorgestellt: Christian Ulmen in "Maria, ihm schmeckt's nicht".

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Ehen verbinden mitunter nicht nur Mann und Frau, sondern auch Kulturen - mehr schlecht als recht. Maria, ihm schmeckt's nicht, Neele Leana Vollmars vollmundige Komödie nach dem Bestseller von Jan Weiler, erzählt ein entsprechendes Paradebeispiel anhand eines deutsch- italienischen Verhältnisses: Jan (Christian Ulmen) will seine Freundin Sara (Mina Tander) ohne großes Tamtam heiraten. Ein Unding, denkt Papa Antonio (Italo-Komödien-Urgestein Lino Banfi), und so tritt man die Reise ins heimatliche Campobello in Apulien an.

Die Konflikte sind ebenso vorprogrammiert, wie sie lautstark ausgetragen werden: Allergien gegen Schalentiere, Sonnenbrand oder die aufgeregte Großfamilie der Verlobten machen dem nörgelnden Deutschen zu schaffen - auf der anderen Seite gehen die Temperamente durch. Vollmars Entscheidung, die italienischen Dialoge nicht (dümmlich) zu synchronisieren, macht sich bezahlt.

Volkshelden und Nesthocker

Der Bankräuber John Dillinger war in den 30er-Jahren einer der meistgesuchten Männer seines Landes. US-Regisseur Michael Mann lässt ihn in seinem großartigen Gangsterfilm Public Enemies - mit Johnny Depp in der Hauptrolle - noch einmal ein Leben ohne Rückschau führen .

In Pedro Almodóvars Melo Zerrissene Umarmungen ist das Kino als Referenzmaschine allgegenwärtig - und natürlich auch Penélope Cruz.

Momma's Man, Azazel Jacobs' hinreißender Film über einen Mittdreißiger, der zurück ins Jugendzimmer zieht, beweist, dass das US-Indie-Kino immer noch Überraschungen parat hält - wogegen der Hollywood-Mainstream mit dem Action-Kracher G. I. Joe erneut Spielzeughelden ins Sommerkinorennen schickt. (kam / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6.8.2009)