Kylian Mbappé will mit Real Madrid an die großen Pokale.
AFP/POOL/SARAH MEYSSONNIER

Der 17. Juni wird für Österreichs Defensive ein intensiver Arbeitstag. Da trifft das Nationalteam bei der Fußball-EM 2024 auf Frankreich. Und wer Frankreich sagt, sagt Kylian Mbappé. Der 25-jährige Stürmer gilt als Herzstück der Équipe Tricolore. Der Bursche aus dem Pariser Vorort Bondy treibt Verteidigern weltweit den Angstschweiß auf die Stirn. Liberté, Egalité, Mbappé – so lautet seit dem WM-Titel 2018 der Leitspruch der Republik.

Wenn Mbappé gegen Österreich einläuft, ist er offiziell noch Spieler von Paris Saint-Germain. Mit dem Kopf ist der Goalgetter aber längt bei Real Madrid. Was sich über Monate angekündigt hatte, wurde am Montag konkretisiert. Kaum waren die Feierlichkeiten zum Triumph in der Champions League ausgeklungen, verkündeten die Königlichen ihren Königstransfer. Mbappé unterschreibt ablösefrei für fünf Jahre bei Spaniens Rekordmeister.

Keine Plattitüde

"Ein Traum wird wahr", schreibt Mbappé an seine 116 Millionen Follower auf Instagram. Und das ist in der an Plattitüden reichen Fußballwelt ausnahmsweise mehr als heiße Luft. Schon als Teenager stolzierte das Ausnahmetalent in einer Trainingsjacke der Madrilenen durch den Bezirk. Er hielt das Vereinswappen für Fotos in die Kamera, posierte als 13-Jähriger mit Klubikone Cristiano Ronaldo. "Jetzt bin ich dran, dir zuzuschauen", kommentierte ebendieser Ronaldo den Transfer.

Kylian Mbappé Lottin, wie die Tormaschine mit vollem Namen heißt, wurde 1998 in Paris geboren. Der Sport wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt. Vater Wilfrid war Fußballer, Mutter Fayza war Handballerin. In der Schule gilt Mbappé als hochbegabt, aber auch etwas zappelig. Kein Wunder, es treibt den Youngster geradezu magisch auf das Spielfeld. Nachdem Mbappé bis 2013 im Nachwuchs des AS Bondy spielt, wechselt er in die Akademie des AS Monaco.

Eine Erfolgsgeschichte

Der Rest ist eine einzige Erfolgsgeschichte. Er wird 2017 Meister mit den Monegassen, wechselt für eine Ablösesumme von 180 Millionen Euro zu Paris Saint-Germain und erzielt dort in 308 Spielen 256 Treffer. Sechs Meistertitel später ist die Zeit reif für größere Aufgaben. Mit dem Nationalteam gewann er bereits als 19-Jähriger die Weltmeisterschaft, jetzt will der Torschützenkönig der WM 2022 auch im Klubfußball an die großen Pokale.

Nirgendwo stehen die Chancen auf Silberware besser als bei den Blancos. Nach der EM wird Mbappé mit der Rückennummer neun im Santiago Bernabéu den Fans präsentiert. Das Team rund um Jude Bellingham, Vinicius Junior, David Alaba und Kylian Mbappé beflügelt die Fantasie der Fans und Medien. Man spricht bereits von den neuen "Galaktischen". Real Madrid ist kein Fall für Understatement. (Philip Bauer, 4.6.2024)