Die Auseinandersetzung zwischen der SCO Group und den Linux-Distributoren ist wieder um eine Facette reicher. Die Open Source and Industry Alliance (OSAIA) hat ein Schreiben von SCO-Chef McBride an die US-Kongressabgeordneten veröffentlicht, indem dieser seine Engagement gegen Open Source nun auch auf politischer Ebene vorantreibt.

Eine Gefahr für die nationale Sicherheit?

In seinem Schreiben erläutert McBride den Kongressabgeordneten seine Sicht der Dinge und sieht Open Source als eine Bedrohung für die nationale Wirtschaft, die technologische Weiterentwicklung, die internationale Konkurrenzfähigkeit der amerikanischen Software-Industrie und last but not least als Gefahr für die nationale Sicherheit der USA.

Urheberrechte

McBride äußert seine Bedenken, dass Open-Source-Software in der Regel unter der GNU General Public License (GPL) veröffentlicht wird, und diese nicht nur gegen das US-Urheberrecht und den DMCA verstoßen würde, sondern auch wesentliche Entscheidungen des US-Supreme Court verletze. Software, die einen intellektuellen Wert darstellt und Nutzen in Form von Gewinnen für Unternehmen und Entwickler bringt, kann nach McBride nur proprietäre Software sein.

Gestohlene Gefahr

In dem Schreiben äußert sich McBride auch zum aktuellen Rechtsstreit: Open-Source-Software bestehe zum Teil aus gestohlener Software und auch sein eigenes Unternehmen sei der Leidtragende dieser Entwicklung. Daher sei es notwendig die Gerichtsverfahren endlich zu einem Ende zu bringen. Die unkontrollierte Verbreitung von Open Source-Produkten unter der GPL bedeutet auch eine große Gefahr für den Wirtschaftsstandort USA und das kapitalistische System. Durch den vermehrten Einsatz von Open Source-Software, die voll mit gestohlenem Code sei, wurden Hersteller proprietäre Software geschädigt, Umsätze würden sinken und Arbeitsplätze verloren gehen und am Ende zu einer verminderten Innovation auf dem Software-Markt führen würde.

Eine nationale Bedrohung

Ein wichtiger Punkt in McBrides Schreiben sind die Auswirkungen von Open Source auf die nationale Sicherheit der USA. Während proprietäre Software (wie etwa die multiprozessorfähige Software von SCO) nicht in Länder wie Nordkorea, Lybien, Iran und den Sudan exportiert werden dürfe, unterliegt Open Source diesen Exportbestimmungen nicht. Die besagten Länder können sich die Software einfach aus dem Internet laden und so mit dem aus Unix gestohlenen Code in den Open-Source-Produkten virtuelle Supercomputer bauen, so McBride.(red)