Rudolf Schrefl, Chief Commercial Officer bei Hutchison Drei Austria, und 'Drei'-Chef Jan Trionow bei der Präsentation der neuen Strategie.

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Die Mobilfunk-Marke "Orange" - bis 2008 "One" - ist in Österreich seit heute nur noch Geschichte.

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"Servus, und baba“, mit diesen Worten verabschiedete 3-Chef Jan Trionow den Mobilfunker Orange.  Zu Jahresbeginn schluckte "3" den nächstgrößeren Mitbewerber für 1,3 Milliarden Euro. Nun wurden die beiden Unternehmen offiziell zusammengeführt - und die Marke "Orange" verschwindet aus Österreich. "Ein historischer Tag für den Mobilfunkmarkt", so Trionow am Montag vor Journalisten.

"Ein riesengroßes Projekt"

Die Zusammenführung der beiden Unternehmen und Marken unter dem Namen Hutchison Drei Austria war für ihn "ein Risengroßes Projekt" und "eine Spitzenleistung", zollte Trionow den Mitarbeitern der nun vereinten Unternehmen am Montag Respekt. Viele Jahre lang seien Drei und Orange "erbitterte Wettbewerber" gewesen und man sei durch Orange immer wieder angespornt worden, sagte Trionow.

Man erwartet sich durch die Übernahme von Orange Synergien in der Höhe von 500 Millionen Euro, diese sollen in erster Linie durch die bessere Nutzung des Netzes, durch eine günstigere Markenpolitik und durch Einsparungen in der Verwaltung erzielt werden.

"3likeHome" nicht mehr für Neukunden

Erstes sichtbares Zeichen der Zusammenlegung: Seit Montagmorgen werden Besucher der Orange-Homepage auf den neuen Webauftritt von "3" weitergeleitet. Auf der Website finden sich auch schon Angebote für Neukunden. Der Netzbetreiber bleibt seiner Strategie treu und setzt weiterhin auf Niedrigtarife – diese starten ab 7,50 Euro pro Monat. Das Roaming-Angebot "3likeHome" wurde abgeschafft. Dafür wird nun das Zusatzangebot "3Europa" angeboten, erklärt Jan Trionow. Dieses kostet 7,50 Euro pro Monat und bietet 1000 Sprachminuten/1000 SMS und 1 GB Daten. 

Angebote

Neue Vertragskunden werden mit einem "Service Bonus" von 100 Euro gelockt. Den gibt es für alle Kunden, die sich für einen neuen Vertrag mit Smartphone oder einen "Hui Flat Tarif" mit Modem entscheiden. Falls der Bonus höher ist als der Gerätepreis, wird der Restbetrag gutgeschrieben. Einige Marktbeobachter hatten mit höheren Tarifen gerechnet. Dies steht vorerst nicht ins Haus: "Wir werden den markt weiter aufmischen", verspricht der 3-Boss.

Keine Änderungen für Bestandskunden

Für Orange-Kunden soll sich wenig ändern. Die 0699-Vorwahl von Orange bleibt erhalten. Auch die bisherigen Tarife und Verträge bleiben aufrecht. Einige Angebote wie der Kino-Donnerstag können nun auch von "3"-Kunden genutzt werden. In den letzten Wochen wurden bereits Teile der beiden Mobilfunknetze fusioniert. Ab "Ende August sollen Kunden ein besseres Netz nutzen können", verspricht das Unternehmen. Dafür sollen rund 50 Prozent mehr Funkmasten sorgen.

Die Anzahl der Shops wird von bisher insgesamt 140 auf 90 reduziert. Rund 160 Mitarbeiter haben durch die Fusion ihren Job verloren. Bei dieser Zahl soll es bleiben.

Marktanteil von 23,3 Prozent

Derzeit hat Drei 3,3 Millionen Kunden und damit einen Marktanteil von knapp einem Viertel. Marktführer A1 hatte zum Halbjahr 5,8 Millionen Kunden, T-Mobile kommt auf 4,1 Millionen. Trionow will "in der Angreiferrolle bleiben" und weiter wachsen. Als Zielmarke wird ein Anteil von rund 30 Prozent angepeilt, wobei sich Trionow nicht auf "kommagenaue Zahlen" festnageln lassen will. (sum/derStandard.at, 19.08.2013)