Brisbane - Der Saft der in vielen Gärten vorkommenden Garten-Wolfsmilch ist offenbar für die Behandlung von weißem Hautkrebs geeignet. Wissenschaftler raten jedoch von Selbstversuchen ab, da der Behandlungsansatz sich noch in einem frühen Stadium befindet und es zu Irritationen der Haut kommen kann. Die Studie wird diese Woche im British Journal of Dermatology veröffentlicht.

Der weiße Hautkrebs gehört nicht zu den schwersten Formen der Krankheit. Er ist aber dennoch sehr weit verbreitet. Allein in Großbritannien entfällt laut BBC ein Drittel aller Krebsdiagnosen auf diese Krebsform, zu der Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome gehören. In den meisten Fällen ist es möglich, weißen Hautkrebs mittels eines chirurgischen Eingriffes, Einfrieren oder einer speziellen Form von Lichttherapie zu behandeln.

Erfolgreiche Tests

Da der Pflanzensaft  seit Jahrhunderten als Heilmittel eingesetzt wird, versuchten Wissenschaftler jetzt seine Wirkung jetzt im Rahmen eines klinischen Tests zu überprüfen. An der aktuellen Studie nahmen Patienten teil, bei denen die herkömmlichen Behandlungsmethoden versagten oder sich als ungeeignet herausstellten. Sie wiesen insgesamt 48 Läsionen auf. Alle wurden mit dem Saft von Euphorbia peplus behandelt, der drei Tage hintereinander einmal pro Tag auf die Haut aufgetragen wurde. Nach einem Monat hatten 41 der 48 Läsionen auf die Behandlung reagiert. Keine Spur eines Tumors konnte mehr nachgewiesen werden. Patienten, die nur teilweise auf die Behandlung reagiert hatten, wurde eine zweite Behandlung angeboten. Die Läsionen, die positiv auf eine Behandlung reagiert hatten, wurden zwischen zwei und 31 Monate weiter beobachtet.

Weitere Studien sollen folgen

Nach durchschnittlich 15 Monaten wiesen zwei Drittel der Läsionen immer noch eine vollständige Reaktion auf die Behandlung auf. Die Wissenschaftler erklärten, dass jetzt groß angelegte Studien klären müssten, ob Ingenol-Mebutat, der Wirkstoff im Pflanzensaft, einen neuen Behandlungsansatz ermöglicht.

Studien haben gezeigt, dass Ingenol-Mebutat beim Auftragen auf die Haut nicht nur die Krebszellen abtötet, sondern auch weiße Blutzellen, die so genannten Neutrophilen, rekrutiert, die das Risiko eines Rückfalls zu verringern scheinen. Sie zerstören alle verbleibenden bösartigen Zellen, die zu einem erneuten Wachstum des Tumors führen könnten. (pte)