Wien - In Österreich gibt es die Staatsbürgerschaftstests schon seit Herbst 2006. Bei den Multiple-Choice-Tests müssen 18 Fragen aus den Bereichen demokratische Ordnung, Geschichte Österreichs und jeweilige Landesgeschichte beantwortet werden. Die Erfolgsquote beträgt landesweit mehr als 90 Prozent. Im Bundesländervergleich gibt es aber starke Schwankungen. In Wien fallen nur 3 von 100 Bewerbern durch, in Niederösterreich hingegen rund zwölf Prozent. Fast alle davon schaffen aber die Wiederholungsprüfung. Die Prüflinge müssen entweder in jedem Prüfungsgebiet die Hälfte oder in Summe zumindest zwei Drittel der möglichen Punkte erreichen.

 

Auch in Österreich gibt es umstrittene Fragen im Katalog, darunter beispielsweise ob sogenannte Ehrenmorde verboten und strafbar seien. Auch die Frage, wann die zweite Türkenbelagerung abgewehrt wurde, wird von Kritikern als unnötig angesehen. Türkische Bewerber würden dadurch gleich einmal in die Defensive gedrängt. Unter den Bundesländer-Fragen sind wiederum einige, bei denen vermutlich auch Einheimische im Wiglwagl wären. Etwa wie viele Abgeordnete im burgenländischen Landtag sitzen. Dass der Journalist und Mödlinger Bürgermeister Josef Schöffel (1832-1919) als "Retter des Wienerwaldes" gilt, dürfte auch nicht jeder in Niederösterreich wissen. (simo)