Wien – Hinweise auf Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe in der umstrittenen Anschaffung der Eurofighter vermutet der Grüne Peter Pilz in neu auftauchten undurchsichtigen Geldflüssen von London nach Wien.

So habe ein britisches Unternehmen namens Vector Aerospace LLP sieben Millionen Euro an die österreichische Centro Consult im Zusammenhang mit Eurofighter-Gegengeschäften bezahlt, ohne dass es offensichtliche Gegenleistungen gegeben habe, ergab sich aus einer aktuellen parlamentarischen Anfrage. Die Plattform European Business Development (EDB), die alle Gegengeschäfte koordiniert, habe von Vector immerhin 120.000 Euro erhalten.

Eine Recherche der „ZiB1“ ergab, dass offiziell die an einer noblen Londoner Adresse residierende Vector Aerospace im fraglichen Jahr keinen einzigen Mitarbeiter hatte. Es gebe kein richtiges Türschild an jenem Haus, in dem Vector angeblich sitzt.

Pilz sprach in der „ZiB1“ von insgesamt 40 Millionen Euro an fragwürdigen Zahlungen, deren Herkunft und Zweck dringend überprüft werden müsse. Aus dem Wirtschaftsministerium, das für die Abwicklung der Gegengeschäfte verantwortlich ist, war keine Aufklärung zu erhalten. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 29.3.2008)