Wien - Im Gebälk der Sozialversicherung kracht es. Nun
streiten auch die Kassen untereinander, im konkreten Fall die
Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) und die Wiener
Gebietskrankenkasse. Grund ist, dass die WGKK die stark erhöhten
Tarife für die Rehab-Zentren der AUVA nicht bezahlen will. Im
Gegenzug droht AUVA-Obmann Helmut Klomfar im "trend" damit, Patienten
einfach abzulehnen: "Dann müssen sie ihre Leute eben ins Ausland
schicken."
Begonnen hatte es damit, dass die WGKK laut deren Direktor Jan
Pazourek im Dezember ein Schreiben der AUVA erhielt, in dem diese
mitteilte, dass sie die Tagsätze für ihre Rehab-Zentren per Jänner um
98 Prozent erhöhen werde. Die Wiener Kasse dachte nicht daran, diese
Vorschreibung zu erfüllen: "Wir müssen unsere Leute weiter dorthin
schicken, weil die AUVA Monopolist auf diesem Gebiet (Unfall-Rehab,
Anm.) ist. Aber wir zahlen nur um 1,88 Prozent mehr, also jene
Tariferhöhung, die der Hauptverband für sozialversicherungseigene
Einrichtungen empfohlen hat", erklärte Pazourek.
"Sonderrabett"
Diese Argumentation sei lächerlich, kontert AUVA-Obmann Klomfar.
Er begründete die bisherigen Tarife mit einer Art Sonderrabatt für
die Gebietskrankenkassen, der aufgrund der eigenen finanziellen Lage
nicht mehr leistbar sei. Falls es in dem Konflikt zu keiner Einigung
kommt, muss der Hauptverband der Sozialversicherungsträger als
Schiedsrichter fungieren. (APA)