Wien – Quasi als Entgegenkommen für die De-facto-Verlängerung der Pflegeamnestie bekommt die SPÖ eine Verlängerung der Hacklerregelung bis 2013. Sie sieht vor, dass Männer mit 60 und Frauen mit 55 Jahren ohne Abschläge in Pension gehen können, wenn sie 45 bzw. 40 Beitragsjahre haben. Diese Form der Frühpension wäre eigentlich 2010 ausgelaufen. Die Zahl der „Hackler“-Pensionisten, die aber in der Regel nicht mit Schwerarbeitern gleichzusetzen sind, ist zuletzt stark angestiegen. Im November 2007 betrug ihr Anteil an allen Frühpensionen bereits 52,5 Prozent – in absoluten Zahlen waren es 51.170. Auf eine Verlängerung dieser Regelung haben vor allem die SPÖ und der ÖVP-Arbeitnehmerflügel ÖAAB gedrängt. Sozialminister Erwin Buchinger (SP): „Für die Menschen, die bereits mit 15 ins Arbeitsleben eingetreten sind und einen großen Beitrag zur Finanzierung des Pensionssystems leisten, ist das eine Maßnahme, die sozialen Ausgleich schafft.“ Damit die Verlängerung nicht nur als Erfolg für die SPÖ_da steht, ging aber ÖAAB-Chef Fritz Neugebauer als Erster mit der frohen Botschaft an die Öffentlichkeit. Ein „eindeutiger Erfolg des ÖAAB“, sagt er zur APA.Von der Verlängerung werden jährlich rund 15.000 Personen profitieren. Die Kosten belaufen sich 2011 auf 110 Millionen, 2012 auf 225 Millionen und 2013 auf 245 Millionen. Kommen soll auch eine gesetzliche Pensionsautomatik. Wird das System zu teuer, werden entweder die Beiträge oder das Pensionsalter angehoben oder die Pension gekürzt. Die Details müssen aber erst im Parlament geklärt werden. (Günther Oswald, DER STANDARD, Printausgabe, 12./13.1.2008)