Wien - Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky hält die Aussage von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, es werde keine Finanzspritze vom Bund für die Gebietskrankenkassen geben, für angebracht. Für die auch SPÖ-interne Kritik zeigte sie am Freitag in einer Pressekonferenz auch kein Verständnis. Denn Gusenbauers Aussage entspreche dem Arbeitsauftrag, der in einem Gespräch zwischen ihr, Kanzler, Vizekanzler und dem Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse Franz Bittner vereinbart worden sei.

Kdolsky möchte 2008 zum "Jahr der langfristigen Konsolidierung der Finanzierung des Gesundheitswesens" machen - wobei sie unter langfristig versteht, dass die heutigen Kinder auch in 30 Jahren noch eine Gesundheitssystem haben, wie es derzeit zur Verfügung steht. Dafür hätten alle Beteiligten die Verantwortung zu übernehmen - und nach dem Motto "Selbstverwaltung heißt auch Eigenverantwortung" erwarte sie auch von den Krankenkassen einen entsprechenden Beitrag, bekräftigte Kdolsky.

Einzelvorschläge wie den des ÖGB nach voller Abgeltung der Mehrwertsteuer auf Medikamente für die Kassen will die Ministerin derzeit nicht kommentieren. Es gehe darum, jetzt ein "Gesamtsystem" auszuarbeiten und nicht mehr nur Löcher zu stopfen. Derzeit stehe man "am Beginn eines sehr konstruktiven Gseprächsprozesses", meint Kdolsky. (APA)