Wien - Die Lieferung der für Österreich bestimmten Eurofighter verzögert sich offenbar. Nach Aussagen von Verteidigungsminister Norbert Darabos im Verteidigungsausschuss am Freitag wird Österreich ab Juli 2008, zu diesem Zeitpunkt endet die Luftraumüberwachung mit den 12 von der Schweiz geleasten F-5-Fliegern, über neun bis 13 Eurofighter verfügen. Im Laufe des Jahres 2009 sollen dann alle 15 überstellt sein.

Ein Jahr später als geplant

Nach der von Darabos erzielten Stückzahlreduktion von 18 auf 15 und dem Verzicht auf die moderne Tranche II hatte es immer wieder geheißen, dass alle 15 Jets an Österreich bis Ende 2008 übergeben werden. Laut den Aussagen Darabos' wird es nun doch bis 2009 dauern. Der Ressortchef hatte zuletzt überlegt, die Eurofighter-Lieferungen zu beschleunigen und heuer statt der geplanten vier schon fünf oder sechs Jets zu übernehmen

Die vereinbarte Rückzahlung von 370 Mio. Euro werde in den Jahren 2008/2009 erfolgen, wird der Minister weiters in einer Aussendung der Parlamentsdirektion zitiert.

Modernisierung der Saab-105 Flugzeuge

Teuer würde auch das geplante Update der veralteten Trainings- und Identifizierungsflugzeuge Saab-105 des Bundesheeres werden. Pro Flugzeug sind für die Modernisierung 2,5 Millionen Euro nötig, in Frage kommt ein Update für bis zu 22 Luftfahrzeuge, das ergibt eine Gesamtsumme von 55 Millionen Euro. Das geht aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des BZÖ an Verteidigungsminister Norbert Darabos hervor. Frühestens einsetzbar wären die Saab-105 nach einem "midlife update" 2009.

Keine 22 Flieger

Im Zuge der Eurofighter-Beschaffung beziehungsweise der von Darabos erwirkten Stückzahl- und Leistungsreduktion wurde immer wieder Kritik geübt, dass die erforderliche Modernisierung der Saab-Jets die Kostenreduktion des Darabos-Deals auffressen werde. Militärluftfahrtexperte Georg Mader meinte im Gespräch mit der APA, dass man allein für das Training keine 22 Flugzeuge brauche. Außerdem bekomme man schon für etwa 10 Millionen Euro ein neues Gerät. Wenn aber die Saab zur Unterstützung der Eurofighter für die Luftraumüberwachung auf mittlerer Höhe fit gemacht werden sollen, bräuchte es ein ganz anderes Update, so Mader.

Der FPÖ-Abgeordnete Manfred Haimbuchner glaubt, dass die Aufrüstung der Saab durch die Stückzahlreduzierung der Eurofighter notwendig geworden ist. "Hätte eine Stückzahlreduzierung nicht stattgefunden, würde laut Experten die Aufrüstung von sechs Saab 105 für die Ausbildung ausreichen", so Heimbuchner in einer Aussendung. Er bestätigte außerdem die Aussagen Maders, wonach das Modernisierungspaket nicht die notwendigen Aufrüstungen, welche für die Ergänzung der Eurofighter bei der Luftraumüberwachung notwendig wären, beinhalte. (APA)