Neue Selbstständige
Dies seien jedoch nur ihre Vermutungen. Denn wer von den Rückzahlungen betroffen ist, wollte Familienministerin Andrea Kdolsky bisher nicht bekannt gegeben. "Wenn wir das wüssten, wäre uns schon sehr geholfen", so Ledwinka. Bei den Betroffenen dürfte es sich ihrer Ansicht nach hauptsächlich um eine "Mischvariante" von Erwerbstätigen handeln, deren Einkünfte nicht klar definiert sind, also vor allem die "neuen Selbstständigen".
Das Problem liege darin, dass die Eltern oft nicht wissen, was zu ihren Einkünften zählt. "Wir versuchen so gut wie möglich Klarheit zu schaffen, doch auch wir stoßen an unsere Grenzen", erzählt Ledwinka aus der Praxis. Kritik übt sie an der "Chaospolitik" von Kdolskys VorgängerInnen Herbert Haupt und Ursula Haubner. Die habe damals die Krankenkassen angewiesen, die Einkommen der KindergeldbezieherInnen nicht zu überprüfen. "Wären schon damals Kontrollen durchgenommen worden, wäre es heute gar nicht zu den Überschreitungen gekommen", ist die Frauenbeauftragte überzeugt.
Nicht mehr als Richtwerte
Bei der Berechnung der Einkommensgrenze sei deshalb mehr Transparenz notwendig. "Was wir den Familien, die zu uns kommen, weiter geben sind nur Richtwerte", erklärt Ledwinka. Auch der ÖGB-Kindergeldrechner sei nicht verlässlich, denn der erfasst laut Ledwinka nur das Bruttogehalt und keine zusätzlichen Einkünfte.