Der US-Geheimdienst CIA hat am Dienstag lange Zeit geheim gehaltene Aufzeichnungen über eigene Missetaten im Netz veröffentlicht . Der Bogen spannt sich von Spionageaktionen über Einbrüche und Diebstähle bis hin zu Attentatsversuchen. "Die CIA hat die Verpflichtung, die Geheimnisse der Nation zu bewahren, zugleich aber auch eine Verantwortung, so offen wie möglich zu sein", teilte CIA-Direktor Michael Hyden begleitend zu der Veröffentlichung mit.

"Familienjuwelen"

Die 700 Seiten umfassenden Aufzeichnungen - intern "Familienjuwelen" genannt - dokumentieren Vorfälle aus den 1960er und frühen 1970er Jahren, die Mitarbeiter als Verstöße gegen die Satzung der CIA werteten. Die Unterlagen waren 1973 auf Anweisung des damaligen Geheimdienst-Direktors James Schlesinger zusammengestellt worden.

Öffentlich

Ein Großteil der in den Papieren enthaltenen Informationen war in den vergangenen Jahren bereits an die Öffentlichkeit gelangt. Experten erhoffen sich von der Freigabe der Dokumente allerdings detaillierte Angaben, insbesondere auch über die Überwachung und Infiltration von Aktivistengruppen gegen den Vietnamkrieg Ende der 1960er Jahre.

11.000 Seiten

Ein zweiter Teil von Aufzeichnungen, der ebenfalls am Dienstag veröffentlicht wurde, zählt rund 11.000 Seiten und hat Analysen der sowjetischen und chinesischen Führung zum Gegenstand. Darunter ist auch ein fünfseitiger Abschnitt über die Lage in der DDR, der vom Juli 1953 datiert ist. Der CIA hat in den 60er Jahren mit zwei der meistgesuchten Verbrechern des Landes zusammengearbeitet, um Kubas Führer Fidel Castro zu töten. Dies geht ebenfalls aus den Dokumenten hervor. (APA)