Nach den bereits präsentierten Handtaschen in allen möglichen Rottönen – siehe Die nicht anders können – geht es im zweiten Teil mit sonnigen Farben und Mustern weiter. "Ich liebe die Leuchtkraft von Gelb", sagt unsere Redakteurin, "so wie ich die Sonne und den Sommer mag".

Foto: Ursula Schersch

Und darum trägt sie einige ihrer Taschen, die eigentlich für die warme Jahreszeit bestimmt sind, auch im Winter. "Wenn der Himmel und die Kleidung der Menschen Grau in Grau sind, kann mich ein Farbtupfer an mir selbst aufheitern".

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Doch nicht bloß als Ausdruck der Tagesverfassung erfüllen die genuin als Gebrauchsgegenstand konzipierten Gefäße zum Transport aller wichtigen und ebenso unnötigen Dinge, die frau halt notwendigerweise bzw. gerne mit sich herumschleppt, ihren Zweck.

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Ihre Möglichkeiten erweisen sich als weitaus vielfältiger, sonst würden Plastik-, Papier- oder Jutesackerl vollkommen ausreichen.

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Unserer Redakteurin geht es um das Nachaußenkehren, um den "Transfer von Vorlieben und Einstellungen, ja um Ideologien, aber natürlich mit Witz". Denn, so betont sie "die stylische Outfit-gemäße Anpassung à la Modejournal interessiert mich nicht die Bohne. Im Gegenteil, Intention ist das Konterkarieren von Trends und das Persiflieren des Modediktats".

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Es sei jedoch nicht so, dass sie lange darüber nachdenke, welche Tasche dieser Absicht entsprechen könnte, sondern ein "impulsiver, ganz und gar kopfloser Griff".

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Einige der Taschen hat sie auf Reisen erstanden, in Berlin, Italien, Istrien, Teneriffa, Ibiza ... Andere wiederum auf Flohmärkten, bei Tandlern, in Kaufhäusern. Oder es handelt sich um Geschenke von Freundinnen, die ihren Tick unterstützen.

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"Das Pärchen zum Beispiel, das war ein Zufall: die harte Version rechts musterte die Mutter einer Freundin aus, die Beutelartige links, aus haargenau dem gleichen Stoff, fiel mir Jahre später im Altwarenshop in der Kettenbrückengasse in die Hände. Die meisten Leute finden sie hässlich und das gefällt mir!".

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Auch die Plastiktasche mit den Sonnenblumen ist so ein Fall. Eigentlich ein Kühltaschen-Remake der späten 50er-Jahre, funktioniert sie Dagmar Buchta gerne zur großräumigen Handtasche fürs Büro um. "Ich nehm' sie aber auch zum Baden mit, um Mineral und Obst kühl zu halten".

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Die Strohtasche im Honolulu-Look dagegen ist reine Zierde. Denn "so schmal wie die ist, würde sie schon von einer Minimalfüllung mit Börsel, Schlüssel, Handy und Zigaretten gesprengt werden. Dafür kostete sie nur zwei Euro, glaub’ ich. Da darf sie schon nutzlos sein".

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Natürlich befindet sich auch ein Klassiker unter ihren Blumentaschen. Das lila Modell von Kitsch Kitchen erstand sie schon vor Jahren im Kaufhaus Schiepek: "Die trage ich nur, wenn ich sehr gut aufgelegt bin".

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Im Unterschied zu jener mit den Gesichtern, "da hat mir der Henkel nie gefallen". Weggeworfen wird sie trotzdem nicht.

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Das würde sie übrigens auch mit der lediglich für das Foto in den Müll gesteckten Brokattasche nie tun. Das relativ grobe Gewebe sei zwar wahrscheinlich nicht besonders wertvoll, "aber ich hänge an dem Röschen-Muster, der Farb-Kombination und ihrem hohen Alter".

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Auch eine Selbstgemachte ist dabei. Hergestellt aus einem Plüschrest vom Komolka und zwei Bambushenkeln aus dem Bastlerladen, "Nähzeit zirka eine halbe Stunde", sagt sie, und "wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich öfter produzieren".

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Ihr Favorit derzeit: die "We can do it"-Tasche, obwohl der Ursprung des Bildes politisch sehr bedenklich sei. "Meines Wissens war 'Rosie the Riveter' das Symbol für den Arbeitseinsatz der Frauen in der Nazi-Rüstungsindustrie...

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Viel später wurde das Bild dann vom US-Feminismus übernommen, um zu zeigen, dass Frauen alles machen können, nicht nur in Notzeiten. Also eine Ausweitung, weg von der faschistoiden Verordnung zu einer Art Freiheitssymbol...

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Die Faust, die wurde in den 70er-Jahren ja auch ins Frauensymbol integriert. Es geht um die weibliche Kraft, um nicht mehr und nicht weniger, und daher finde ich das Bild trotz seiner Geschichte akzeptabel".

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