Beliebt wie eh und je: der Schweinsbraten

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Wien - Die Österreicher essen viel zu viel und fett. Die Folge: 35 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen haben Übergewicht. Jeweils sechs Prozent beider Geschlechter sind sogar fettsüchtig (adipös). Das zeigen die Zahlen des aktuellsten Ernährungsberichts des Gesundheitsministeriums.

Adipositas

Der vor kurzer Zeit präsentierte Adipositas-Bericht spricht sogar von 50 Prozent übergewichtigen Männern und einem Drittel der Frauen, die zu viel auf die Waage bringen. Laut dieser Untersuchung sind knapp ein Viertel adipös. Das Burgenland ist Spitzenreiter bei Adipositas-Fällen: Laut Mikrozensus verzeichnete das östlichste Bundesland mit 13,1 Prozent die höchste Häufigkeit, gefolgt von Niederösterreich (10,4 Prozent), der Steiermark (10,2) und Oberösterreich (9,7). Am wenigsten Fettsüchtige gibt es in Salzburg mit einem Bevölkerungsanteil von nur 6,2 Prozent.

Traditionell deftig und süß

Laut dem Ernährungsbericht des Gesundheitsministeriums ernähren sich die Österreicher nach wie vor sehr traditionsbewusst und deftig. Fleischwaren sind äußerst beliebt. Beispielsweise werden pro Kopf und Monat fünf Kilo Schweinefleisch verbraucht. Dagegen liegt der Fischkonsum bei nur 450 Gramm pro Kopf und Monat.

Aber nicht nur das zu fette Essen, auch die vielen Süßspeisen schlagen an: Der Zuckerverzehr stagniert seit einigen Jahren auf einem relativ hohen Niveau. Hingegen kommt der Konsum von pflanzlichen Lebensmitteln oft zu kurz.

Junge Männer besonders betroffen

Interessant dabei: Obwohl die weibliche Bevölkerung weitaus häufiger mit ihrem Körpergewicht unzufrieden war, zeigt sich ihr Body Mass Index (BMI) häufiger im Normbereich als bei den Männern. Der höchste Anteil an therapiebedürftigem Übergewicht - also Adipositas - wurde mit elf Prozent bei den männlichen Lehrlingen (15 bis 18 Jahren) festgestellt.

Das Problem Männerübergewicht zeigte sich auch bei einer kürzlich präsentierten EU-Untersuchung von Eurostat. Österreichische Männer sind im Vergleich zu ihren Geschlechtsgenossen aus anderen EU-Ländern überdurchschnittlich häufig dick. Mehr als die Hälfte der männlichen Bevölkerung (50,8 Prozent) gilt laut Eurostat als übergewichtig.

Grundstein für weitere Krankheiten

Zu viele Kilos belasten nicht nur die Gesundheit der Betroffenen, sondern auch die Gesundheitssysteme der Länder. Übergewicht und Adipositas stellen für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle, Diabetes sowie zahlreiche andere Krankheiten einen hohen Risikofaktor dar. (APA)