Forscher der University of Washington
haben sich mit der Datensicherheit des "
Nike+iPod Sport Kits"
auseinandergesetzt
und beklagen, dass der digitale Begleiter beim Fitnesstraining als
Tracking-Tool missbraucht werden kann, da das gesendete Signal jedes
Geräts unverwechselbar ist. Informationen über Aufenthaltsorte des
Schuhträgers könnten so gesammelt und gegen ihn verwendet werden, meinen
die Forscher, deren Hauptbeispiel Stalker sind. Von Seiten
Apple
s wollte
man den Bericht nicht kommentieren: "Das Thema ist hochgepumpt", erfuhr
pressetext auf Anfrage.
Strecke,
Kalorienverbrauch und Geschwindigkeit
Das Sport Kit besteht aus einem drahtlosen Sensor im Schuh und einem
Empfänger, den man an den iPod anschließt. Die Verbindung zwischen
Laufschuh und iPod ermöglicht die Übertragung von Zeit, Strecke,
Kalorienverbrauch und Geschwindigkeit auf den MP3-Player. Die
übermittelten Daten sind zwar verschlüsselt, jeder Sensor habe jedoch
eine einzigartige Signatur. Das Signal kann im Umkreis von rund 20 Meter
geortet werden und stelle somit ein Sicherheitsrisiko dar, monieren die
US-Forscher.
Linux
Um zu demonstrieren, wie man mithilfe des Sport Kits den modernen Jogger
überwachen könnte, haben die Projektteilnehmer mehrere digitale Spione
gebaut und sie strategisch positioniert. Sie verwendeten dafür einen
Notbook mit Empfänger und Anbindung an das Kartenmaterial von Google
Earth, eine Uhr mit Empfänger fürs Handgelenk und einen iPod der dritten
Generation, auf dem ein Linux-Programm nach Sendern sucht. Insgesamt
schlägt sich die Spionageausrüstung mit etwa 250 Euro zu Buche. Nun
nahmen die Forscher die Nutzer des Sport Kits ins Visier: Kommt ein
Jogger an einem Empfänger vorbei, so wird eine Nachricht an den Operator
geschickt und der Standort auf der Karte vermerkt. Einmal erkannte
Sender, sind bei jedem weiteren Kontakt eindeutig zuordenbar.
Der Schuhsensor könnte mit der Alarmanlage des
Hauses gekoppelt werden
Von der anderen Seite betrachtet, lässt sich der eindeutigen Signatur
auch Positives abgewinnen. Der Schuhsensor könnte mit der Alarmanlage des
Hauses gekoppelt werden. Die Haustür entriegelt beim nach Hause kommen
automatisch und das Radio schaltet ein. Die potenzielle Gefahr scheint
gering, zumal Menschen schon jetzt in einer Welt mit einer Menge an
drahtlos kommunizierenden Geräten leben. "Je größer diese Zahl ist, desto
wichtiger ist es, die Anwender über die möglichen Gefahren aufzuklären,
die durch die Nutzung von Drahtlos-Geräten entstehen können", meint
Symantec-Sicherheitsexperte Oliver Whitehouse. Seine Empfehlung lautet,
die Geräte auszuschalten, wenn sie nicht in Verwendung sind. Er stellt
allerdings fest, "dass wir schon jetzt von Geräten mit ähnlicher Technik
umgeben sind und glücklich mit ihnen leben - beispielsweise Bluetooth." (pte)