Julia Wibmer (Sa., 21.10., 10:17)

Foto: Archiv
"Gol ya pouch"
Abolfazl Jalili (Iran 2005)
"was ich nach einer woche viennale noch mag und was nicht mehr:

ich mag keine filme über ungleiche französische geschwisterpaare (toi et moi, dans paris). die wollen immer irgendwie witzig sein – aber nicht mit mir!

ich mag keine dokus, in denen der regisseur dauernd quatscht (news from home, eleghia zhizni). ich höre lieber die bilder oder die protagonisten sprechen (balordi, my country, my country).

ich mag die namen für herrenhaarschnitte im iran ("german", "rap"). vor allem dann, wenn es ein literaturlehrer ist, der seine kunden unter freiem himmel auffrisiert (gol ya pouch).

ich mag die lieder von leonhard cohen, egal ob er sie selber singt oder ob das andere für ihn machen.

ich mag keine spannenden filme wie a scanner darkly. zu stressig!

ich mag filme, in denen nicht kommuniziert wird, aneinander vorbeigeredet wird. ich mag die fast unerträglichen knappen oder nichtssagenden gespräche in montag kommen die fenster und l’annee suivante.

ich mag die wuschel-punkige frisur von lucas in glue, die schönen farben in den tagträumen und die szene, in der die zwei jungs im bus walkmanhörend falsch singen.

ich mag es nicht, wenn sich im bild noch ein bild bewegt – ich bin ein schlechter multitasker. in eleghia zhizni fährt archivmaterial am bildrand auf und ab und hin und her - ich bin irritiert."