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Kroaten in Livorno. die UEFA will am Mittwoch beim Spiel gegen England etwaige Vorfälle konsequent Sanktionieren.

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Wien - In der Qualifikation für die Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz folgt am Mittwoch der nächste Großkampftag. Nicht weniger als 22 Partien in sieben Gruppen stehen auf dem Programm, darunter so mancher Leckerbissen und auch einige Pflichtaufgaben für zuletzt schwächelnde Favoriten. So hat etwa Vize-Weltmeister Frankreich in der prominent besetzten Gruppe B Gelegenheit, sich gegen die Färöer den Frust des 0:1 gegen Schottland am vergangenen Samstag aus den Beinen zu schießen.

Ebendort hat Weltmeister Italien vor, nach dem ersten Quali-Dreipunkter gegen die Ukraine, in Georgien einen weiteren Schritt Richtung Normalität zu machen. Und auf England wartet in Gruppe E mit dem Auswärtsspiel in Kroatien der erste Härtetest in der Ära McClaren.

Weltmeister in Tiflis

Italiens bereits in die Schusslinie geratener Trainer Roberto Donadoni kann vorläufig wieder ruhiger arbeiten. Dank des 2:0 gegen die Ukraine hat der Weltmeister vor dem Spiel in Georgien den Anschluss an die Tabellenspitze in Gruppe B hergestellt. "Jetzt geht das Abenteuer richtig los", meinte der neue Allenatore. Mit vier Punkten liegt seine Mannschaft hinter Frankreich und dem überraschenden Spitzenreiter Schottland (in Kiew gegen die Ukraine) auf Rang drei. Kapitän Fabio Cannavaro: "In der Kabine herrscht wieder der selbe Geist wie bei der WM."

Mit dem Schwung aus der couragierten Leistung beim 0:2 im Test gegen Deutschland und "Spaß am Fußball" würde Georgiens Teamchef Klaus Toppmöller allerdings nur zu gerne die Aufholjagd des vierfachen Weltmeisters stoppen und die Minimalchance auf die EM wahren. "Möglichkeiten gibt es immer", sagte der 55-Jährige, schränkte aber ein: "An Italien und Frankreich führt kein Weg vorbei."

Cole mit Punkt zufrieden

Vor der Partie bei den ebenfalls noch unbesiegten Kroaten mit Salzburg-Kapitän Niko Kovac schloss Trainer McClaren ein baldiges Comeback von David Beckham aus. Sein beim 0:0 gegen Mazedonien enttäuschendes Team muss in Zagreb Farbe bekennen. Erstmals in seiner Amtszeit muss sich England gegen einen starken Gegner auswärts bewähren. McClaren muss auf den verletzten Zentralverteidiger Ledley King verzichten, dafür stößt Rio Ferdinand wieder zur Mannschaft. Aus dem Lager der Briten kommen ungewohnt zurückhaltende Töne. So wäre Chelsea-Flügelspieler Ashley Cole bereits mit einem Unentschieden zufrieden: "Wenn wir dort einen Punkt mitnehmen und sie daheim schlagen, sind wir doch in einer guten Position."

Die Kroaten hingegen könnten sich eher vor ihren eigenen Fans als vor der gegnerischen Mannschaft fürchten. Sollte es im Spiel gegen die Engländer erneut zu rassistischen Vorfällen kommen, droht ein Punkteabzug. Denn solche gab es immer wieder, letzter Vorfall war die Formierung eines Hakenkreuzes bei einem Freundschaftsspiel gegen Italien in Livorno. Von Seiten des kroatischen Verbandes hieß es hierzu, die Fans seien provoziert worden. UEFA-Sprecher William Gaillard ließ keinen Zweifel, dass man genau hinsehen und ähnliches Verhalten nicht dulden werde: "Wir haben sie gewarnt. Sollte es Probleme geben können wir mit unterschiedlichen Sanktionen reagieren. Das kann im Extremfall bis zu einem Ausschluss aus dem Bewerb gehen."

Valachovic gegen Deutschland

In der Gruppe D bekommt es Deutschland in Bratislava mit den starken Slowaken mit Rapid-Legionär Jozef Valachovic zu tun (zuletzt famoses 5:1 in Wales), während Tschechien mit einem Sieg bei den noch punktlosen Iren seine Tabellenführung behaupten will.

Beim Gastspiel der Deutschen fürchtet man Hooligan-Probleme. "Wir machen uns Sorgen. Mindestens 500 Problemfälle werden in der Slowakei sein", sagte Teammanager Oliver Bierhoff am Montag im DFB-Quartier. Für die Partie in Preßburg hat der DFB 600 Karten ausschließlich an registrierte Fans verkauft. Trotz entgegengesetzter Bitten der deutschen Gäste an den slowakischen Verband seien vor Ort aber Karten im freien Verkauf erhältlich. Somit würden auch Krawallmacher Zutritt zum Stadion bekommen. Im September 2005 war es beim Testländerspiel der DFB-Elf zu Ausschreitungen durch Deutsche gekommen.

Rehakles auf gutem Weg

Otto Rehhagel will mit seiner EM-Erfolgsformel die Kritiker zum Verstummen bringen und peilt mit Griechenland in der Gruppe C auf dem Weg zur Titelverteidigung in Bosnien-Herzegowina den dritten Sieg in Serie an. Zwei Spiele, zwei 1:0-Siege - mit seinem "Lieblingsergebnis" bei der EM 2004 hat Rehhagel seine Kritiker in Griechenland vorerst besänftigt.

Die Niederlande empfangen in der Gruppe G nach dem 1:1-Auswärtsremis gegen Bulgarien Albanien und können mit einem Sieg die spielfreien Rumänen von der Tabellenspitze verdrängen. Die Bulgaren reisen zum punktlosen Schlusslicht Luxemburg. Fünf Tage nach dem knappen 1:2 gegen Österreich empfängt Liechtenstein in der Gruppe F Dänemark. Leader Schweden will den überzeugenden 2:0-Heimerfolg über Spanien mit einem Auswärtssieg gegen Island bestätigen. (red/APA/Reuters/dpa)