San Francisco - In dem Spionageskandal beim
US-Computerkonzern Hewlett-Packard (HP) wird die Staatsanwaltschaft
in Kalifornien wohl Anklage erheben.
"Wir haben derzeit ausreichend Beweise, um gegen Mitarbeiter
innerhalb von HP sowie gegen Vertragspartner außerhalb der Firma
Anklage zu erheben", sagte Generalstaatsanwalt Bill Lockyer in einem
Rundfunkinterview am Dienstag. In der Affäre seien verschiedene
Verbrechen begangen worden. So hätten sich unter anderem Leute
unrechtmäßig Zugang zu Computerdaten mit persönlichen Informationen
verschafft. Außerdem hätten sich Menschen mit falschen Identitäten
getarnt. Beides sei strafbar, erklärte Lockyer.
Rücktritt
In der Affäre um die unerlaubte Weitergabe von Firmeninterna und
um Datenspionage waren zuvor bereits zwei Schlüsselfiguren von ihren
Posten zurückgetreten: Die unter Beschuss geratene
Direktoriumsvorsitzende Patricia Dunn und der als Informant der
Medien enttarnte Direktor George Keyworth warfen das Handtuch. In dem
Fall geht es einerseits um die unautorisierte Weitergabe von
Einzelheiten über die Beratungen im HP-Direktorium zum Rücktritt von
Firmenchefin Carly Fiorina. Andererseits geht es um die umstrittenen
Ermittlungen, die HP bei Detektiven in Auftrag gegeben hat, um dieses
"Leck" im Direktorium aufzuspüren. (APA/Reuters)