Plakatsujet "Die Weberischen"/ © VBW
Cäcilia Weber (1727-1793): Die Mutter gilt als das eigentliche Familienoberhaupt des "Weberischen"-Klans, erst recht als ihr Eheman Franz Fridolin Weber (geboren 1751) 1779, ein Bassist, Souffleur und Notenkopist, stirbt.

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Robert Meyer als
CILLY die geschäfts-
tüchtige Kupplerin

Cäcilia gilt als resulut und trinkfest und als eigentliche Regentin im matriarchalisch-strukturierten Hause Weber, die verzweifelt versucht ihrer Armut zu entkommen. Verschiedentlich wird es so dargestellt, dass Cäcilia ihre hübsche und musikalische Tochter Aloisia, für die sie ehrgeizige Pläne hegt, regelrecht auf Mozart angesetzt hat. Ziel war, sich und ihre Familie vom jungen Mozart, der bei der Familie Weber einzieht, aushalten zu lassen.

Im Libretto des Mozart-Musicals von Michael Kunze, sagt Cäcilia über ihre Töchter, was das Wesen der Mutter in aller Kürze einfängt:
"Was sind meine Töchter doch dumm!
Keiner, der uns noch was leiht
Kein Geld mehr
fürs Kartenspiel
Und die Kinder haben
kein Familiengefühl
Die eine singt, doch setzt sie
ihr Talent nicht um
Die andre faul
die dritte hässlich
die vierte zu dumm"
(red)

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>>>Konstanze Weber

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Tanja Schleiff als
KONSTANZE die
talentlose Muse

Die Liebe zu Konstanze Weber (1762-1842), der zweitjüngsten Weber-Tochter, entdeckte Mozart 1781 in Wien, wo er die komplette Familie Weber wieder traf. (siehe v.a. Eintrag Aloisia Weber)

Den privaten Briefen kann man entnehmen, dass sie die ideale Lebenspartnerin für Wolfgang Amadeus gewesen sein muss. Wenig charmant klingt die Beschreibung ihrer Person, die Mozart seinem Vater Leopold schickte: "Sie ist nicht häßlich, aber auch nichts weniger schön, ihre ganze Schönheit besteht aus zwei kleinen schwarzen Augen und in einem schönen Wachstum. Sie hat keinen Witz, aber gesunden Menschenverstand genug um ihre Pflichten als Frau und Mutter erfüllen zu können".

Leopold Mozart missbiligte die Ehe seines Sohnes mit Konstanze. Leopold missfiel während eines Wienbesuches, dass Wolfgang Amadeus dünner geworden sei, in der Wohnung Kleidungsstücke herumlagen, es Gerede über die Finanzlage Mozarts gab und Vieles mehr. All dies lastete er Konstanze an. Das Verhältnis zwischen Leopold und seinem Sohn wird sogar so schlecht, dass W.A. in späten Briefen des Vaters an "Nannerl" nur noch unter der Formulierung "dein Bruder" auftaucht.

Das "Stanzerl", wie Mozart Konstanze liebevoll nannte, gebar ihm von Juni 1783 bis Juli 1791 sechs Kinder. Nur zwei davon überlebten. Das erste Kind, Raimund Leopold starb bereits nach zwei Monaten, während seine Eltern auf Besuch in Salzburg weg waren. Ihr drittes Kind, Johann Thomas Leopold, lebte weniger als einen Monat, ihr viertes, Theresia, sechs Monate und ihr fünftes, Anna Maria, nur eine Stunde.

Auch die überlebenden Kinder - Carl Thomas und Franz Xaver Wolfgang - hatten nicht viel Zeit mit dem vielbeschäftigen Vater. Als Mozart starb war der älteste der beiden sieben Jahre alt, der jüngere war ein Baby von nur sechs Monaten.

Nach dem Tod ihres Gatten stand sie mit den beiden kleinen Söhnen und Mozarts Schulden alleinn da. 18 Jahre lang blieb Konstanze seine Witwe. Konstanze kümmerte sich um seinen musikalischen Nachlass und sorgte dafür, dass viel Material zusammenblieb. Ihr wird aber auch vorgeworfen einige Briefe, deren Inhalt sie missbilligte, vernichtet zu haben. 1809 heiratete sie den dänischen Diplomaten Nicolaus von Nissen, hielt aber die Ergänzung "Mozarts Witwe" immer in ihrem Namen.

1842 starb Konstanze Mozart in Salzburg. Ausgerechnet im Salzburger Familiengrab fand Konstanze ihre letzte Ruhestätte, denn im gleichen Grab lag auch Leopold Mozart, ihr Schwiegervater und ärgster Kritiker. (red)

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>>>Aloisia Weber

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Anne Weber als
ALOISIA die nervöse
Primadonna

Aloisia Weber (Maria Aloisia Louisa Antonia Weber ) ist die unerfüllte Liebe von Wolfgang Amadeus Mozart, da die um 1760/1761 (viell. auch schon 1759) geborenen Koloratur-Sopranistin seine Liebe nicht in gleichem Maße erwiderte.

Mozart lernte die Familie 1777, in Mannheim kennen. Aloisia, damals um die 17 Jahre alt, muss schon sehr früh eine außergewöhnliche Stimme besessen haben. Mozart der zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich ernst genommen wurde und noch nicht bekannt genug war, um gut zu verdienen, schätzte ihre Stimme außerordentlich und schrieb Arien für sie.

Mit Aloisias Familie verbrachte er viel Zeit und unterstützte diese - so heißt es - auch finanziell. Leopold Mozart sah dies natürlich gar nicht gern. Er war der Ansicht, dass "die Weberischen" seinen Sohn nur ausnutzten. Schon im Jahr darauf plant der junge Mozart mit der damals schon musikalisch erfolgreichen Aloisia eine Konzertreise durch Europa. Davon erfuhr Leopold aus den Briefen seines Sohnes, ebenso wie von dessen einseitigem Liebesbegehren. Leopold forderte ihn dazu auf, von Aloisia abzulassen: "Fort mit dir nach Paris!", ließ er ihn schriftlich wissen.

In Frankreich vernachlässigte Mozart neuerlich seine eigene Karriere, sondern klärt vielmehr bei einem traditionellen Konzertveranstalter die Möglichkeit ab, Aloisia Weber als Sängerin nach Paris zu holen. In Briefen berichtet er Aloisias Vater, dem heruntergekommenen und finanziell schlecht gestellten Theaterfaktotum Franz Fridolin Weber, von seinem Bemühen.

Ende 1778 sollte Mozart Aloisia wiedersehen. Diese war mit ihrem Vater nach München gezogen, wo der junge Mozart ihr voll neuer Hoffnungen nachreiste. In München war Aloisia als Hofsängerin engagiert und war damit die Hauptverdienerin ihrer sechsköpfigen Familie. Daher fühlte sich Aloisia, was ihre musikalische Karriere betraf, Mozart überlegen. Von einer Heirat oder Ähnlichem wollte sie nichts wissen. Aloisia hatte Mozart neuerlich tief getroffen.

Um 17779/80 ist Aloisia in Wien beschäftigt, wo sie in direkter Konkurrenz zu Catarina Cavalieri stand. Verglichen mit ihr hatte sie den lyrischeren Sopran.

Mozart komponierte auch in Wien mehrfach für sie. Sie wiederum galt zeit ihres Lebens die einer der wichtigsten Interpretinnen seiner Werke. In dieser Zeit soll ein neuerlicher Versuch, Aloisia zu heiraten, erfolgt sein. Diese aber gibt dem Hofschauspieler - Joseph Lange - 1780 das Jawort. Die unerwiderte Liebe zu Aloisia, so heißt es, habe Mozart nie ganz verwunden.

Diverse Querelen in Wien veranlassten sie ab 1784 zu mehreren ausgedehnten Konzertreisen, u.a. nach München und Berlin. Ab 1796 war sie in Hamburg engagiert, ging von dort nach Amsterdam, es folgte ein kurzes Engagement in Paris, dann Frankfurt am Main. Von dort floh sie vor den Kämpfen der Napoleonischen Kriege nach Zürich. 1818/1819 kehrte sie nach Wien zurück und übersiedelte 1831 nach Salzburg, wo bereits zwei ihrer Schwestern, Constanze Nissen, verwitwete Mozart, und Sophie Haibl lebten. (red)

Die Schauspielerin Anne Weber gibt die Aloisia Weber.

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>>>Josefa Weber

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Eva Maria Marold als
JOSEFA der ruhende
Fels in der Brandung

Die älteste der vier Schwestern Josefa Weber (um 1758-1819) war auch Sängerin. Sie ist (1791) die erste "Königin der Nacht" in der von ihrem Schwager komponierten "Zauberflöte", eine Partie, die sie danach an die zweihundert Mal gesungen hat.

1788 heiratete Josefa Franz de Paula Hofer, Violinist bei der k.k. Hofmusik. Er starb 1796. In zweiter Ehe war Josefa mit Friedrich Sebastian Mayer, dem ersten Darsteller des "Don Pizzaro" in Beethovens "Fidelio" verheiratet. Josefa Weber starb 1819 an einem Schlaganfall und ist die einzige der vier Schwestern, die nicht in Salzburg beerdigt ist. Wo ihre Grabstätte ist, ist allerdings unbekannt. Die Josefa spielt Eva Maria Marold. (red)



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>>> Sofie Weber

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Ruth Brauer als
SOFIE die sehn-
süchtige Adorantin

Auch Sofie Weber (um 1763-1846), die jüngste der vier Weberischen Schwestern, war Sängerin. Sofie war Mozarts Lieblings-Schwägerin und genoss sein besonderes Vertrauen. In den Stunden vor seinem Tod pflegte sie ihn gemeinsam mit ihrer Schwester Konstanze und in ihren Armen soll der Komponist auch gestorben sein. 1807 heirate sie den Komponisten, Kapellmeister, Organisten und Chordirektor Johann Jakob Haibel; ihre Ehe sollte aber kinderlos bleiben. Sofie war aber ihrem Neffen Franz Xaver Mozart, der 1791 wenige Monate vor Mozarts Tod geboren wurde, sehr mütterlich zugetan und war von der Schönheit und Sublimität seiner Kompositionen zeit seines Lebens (Er starb 53-jährig) begeistert. Sofie wird dargestellt von Ruth Brauer. (red)