Am Montag hat SPÖ-Parteichef Alfred Gusenbauer Mücks Behauptung zurückgewiesen. Aussagen darüber, wer im ORF arbeite oder arbeiten soll, habe er nicht getätigt. Daran, dass er den Chefredakteur für "einen der Haupttotengräber des ORF" hält, ließ Gusenbauer allerdings ebenfalls keinen Zweifel aufkommen.
Mück "politisiert"
"Dass Mück zu diesen Mitteln der Manipulation greift, zeigt, dass er sich als verlängerter Arm der ÖVP versteht", meinte Darabos. Das werde durch Mücks Offenen Brief auf Punkt und Beistrich bestätigt. Mück habe damit auch überdeutlich gezeigt, wie sehr er selbst politisiere. "Es stünde der ORF-Geschäftsführung besser an, darüber nachzudenken, wie sie das verlorene Vertrauen des Publikums zurückgewinnen will, anstatt zu politisieren und interne kritische Stimmen im Stile alter Sowjet-Funktionäre einzuschüchtern", sagte der SPÖ-Bundesgeschäftsführer. Er warf Mück auch vor, "offensichtlich sachlich und fachlich begründete Kritik" nicht zu vertragen. Die negativen Reaktion des Publikums und die Abwendung von immer mehr Menschen vom ORF zeigten, wie berechtigt diese Kritik sei.
Van der Bellen: Keine Debatte im TV, um ÖVP nicht zu schaden
Grünen-Chef Alexander Van der Bellen warf dem ORF vor, die Debatte über die Zukunft des ORF totzuschweigen, um der ÖVP nicht zu schaden.
Keine Unterstützung für Lindner
ORF-Generaldirektorin Monika Lindner sei, so Gusenbauer, ebenso wie Mück verantwortlich für den Misserfolg des ORF, der sich seiner Ansicht nach vor allem in sinkenden Einschaltquoten manifestiert. Lindner würde derzeit keinerlei Vorschläge zum Ausweg aus der Misere vorlegen, weshalb Gusenbauer eine Unterstützung der Generaldirektorin bei der für 17. August angesetzten Neu-Wahl der ORF-Geschäftsführung erneut ausschloss: "Ich sehe keinerlei Veranlassung dazu, eine derartige Erfolglosigkeit zu prolongieren," sagte er auf Nachfrage.