Dort lobten Landespolizeikommandant Roland Horngacher, VP-Innenministerin Liese Prokop und Bürgermeister Michael Häupl (SP) einhellig die sicherheitstechnische Bedeutung der "modernsten Polizeiinspektion Wien" für den "neuralgischen Punkt" Karlsplatz, bevor der oberste Seelsorger der Wiener Exekutive, Pfarrer Christian Diebl, die Segnung der von Architekt Rüdiger Lainer geplanten Station in der Kärntnertorpassage vornahm und gleich einen Wandbehang übergab. "Es hätte auch ein Halbmond oder ein Davidsstern sein können, ist aber doch ein Kreuz geworden. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt", zeigte sich Diebl durchaus offen für eine andere Symbolik.
Wenig Blicke ins Innere
Als Symbol nach außen soll wohl auch die ein wenig an Schießscharten erinnernde Fassade wirken, deren durchlöcherte Metallschleifen wenig Blicke ins Innere der 370 Quadratmeter großen Inspektion, aber umso mehr von innen nach außen ermöglichen - und einen Vorgeschmack auf den entstehenden "Kunstplatz Karlsplatz" geben.
Den vollen Überblick haben die Beamten auch durch die Überwachungsmonitore, auf denen die Bilder der zehn Kameras, die seit August letzten Jahres im Passagenbereich installiert sind, zusammenlaufen. In Kombination mit Videoüberwachung und der Schutzzone rund um die Volksschule am Karlsplatz könne die Polizeipräsenz "die Trennung von Jugendszene und Abhängigenszene" gewährleisten, ist Horngacher überzeugt. Seit gefilmt wird, sei das Umfeld "optisch beruhigt" worden, auch die Delikte seien zurückgegangen.
Mit 60 Suchtmitteldelikten seien am Karlsplatz im vergangenen März um 17 weniger angezeigt worden als im März 2005, bestätigt Prokop-Sprecher Johannes Rauch - und räumt gleichzeitig ein, dass sich die Szene verlagert.