"Es war bemüht, Aufträge von NS-Behörden zu bekommen und nicht gezwungen worden, für sie Versteigerungen durchzuführen", so Niederacher. Die genaue Höhe der Profite aus jener Zeit konnte allerdings nicht erhoben werden. Der Bericht liegt nun als Buch im Oldenbourg Verlag vor, die dazugehörigen Akten wurden dem Staatsarchiv übergeben.
Dorotheum-Geschäftsführer Martin Böhm sprach von einem "symbolischen Akt", einem "Akt der Verantwortung gegenüber der Geschichte." Er erinnerte daran, dass bei der Privatisierung 2001 32 Mio. Dollar aus dem Verkaufserlös an den "Allgemeinen Entschädigungsfonds für Opfer des Nationalsozialismus" überwiesen und das Dorotheum als erstes und einziges Auktionshaus im deutschsprachigen Raum eine eigene Provenienzforschung eingerichtet habe.
Vergleichbare Berichte anderer fehlen
Zudem bat Böhm "alle Betroffenen, denen Leid zugefügt wurde von Seiten unseres Hauses, um Entschuldigung". Lorenz Mikoletzky, Generaldirektor des Staatsarchiv, wies auf den Umstand hin, dass vergleichbare Berichte etwa zur Postsparkasse und zur Ersten Bank bisher nicht vorliegen.