Platter hielt dem entgegen, dass man an die geplante Stationierung der 18 Eurofighter, die ab 2007 geliefert werden sollen, in der Steiermark festhalte. Welchen Ausgleich Voves sich vorstellt, wollte Platter nicht beantworten, nur so viel: "Wir sind gesprächsbereit." Es gebe Überlegungen, den Flughafen für eine Mitbenützung zu öffnen, so Platter auf Anfrage der APA. Für welche Zwecke, wurde nicht konkretisiert. "Ich erwarte, dass der Landeshauptmann auf mich zukommt", sagte der Minister.
Show
Abgesehen von diesen Misstönen herrschte bei der Abschiedfeier für die altersschwachen Draken Nostalgie und Eintracht. Den Gästen wurde eine einzigartige Show mit einem Jet im Sonder-Design geboten: Der Flieger war schwarz lackiert und trug auf der unteren Seite das "drakenförmige" Symbol der "Orden der Draken-Ritter".
Unter den hochrangigen Teilnehmern waren neben Platter und Voves auch jene Verteidigungsminister, die die 18-jährige Geschichte der Draken in Österreich begleitet haben, darunter Herbert Scheibner, Robert Lichal, Helmut Krünes und Friedhelm Frischenschlager. Der Kommandant der Luftstreitkräfte, Generalmajor Erich Wolf, bekam vom schwedischen Hersteller Saab einen in Holz geschnitzen "Drachen" überreicht.
Danke
Platter bedankte sich in seiner Rede beim Bundesheer für die unfallfreie Bilanz der Draken-Flotte und bekräftigte in Hinblick auf die Eurofighter, dass "es in die richtige Richtung geht". Lichal erinnerte an die zahlreichen Turbulenzen beim Ankauf der Draken und bekannte sich ausdrücklich zur Wehrpflicht. Er betonte außerdem, dass Militär und Bundesheer nicht zu trennen sind und es kein Bundesheer nur für Katastropheneinsätze geben könne. Zum Heer gehöre auch der Kampfeinsatz, so Lichal.
Österreich ist das letzte Land, das die Draken außer Dienst gestellt hat. Von den insgesamt 612 hergestellten Abfangjägern flogen mehr als 500 in Schweden, der Rest in Dänemark, Finnland und Österreich. Das Bundesheer bestellte im Jahr 1985 24 Stück, die 1988 in Graz-Thalerhof und Zeltweg stationiert wurden. Geprägt war die unfallfreie Geschichte der Flieger nicht zuletzt von politischen Debatten und zahlreichen Protesten. Bis zur Lieferung der Nachfolger Eurofighter im Jahr 2007 wird der österreichische Luftraum von Mietjets aus der Schweiz überwacht.