Die ärztliche Versorgung wird neu geregelt. Im Ö1-Morgenjournal vom Montag gab Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat die Details dazu bekannt. Für jede Gesundheitsregion ist klar festgelegt, welche medizinischen Leistungen angeboten werden. Mit fast allen Bundesländern außer mit dem Burgenland gebe es bereits eine grundsätzliche Übereinstimmung, "dass der Paradigmenwechsel stattfindet, dass es also eine gemeinsame Planung und Steuerung geben soll", so die Gesundheitsministerin.

32 Regionen

Mit dem "Strukturplan Gesundheit", der Österreich in vier Gesundheitszonen und 32 Gesundheits-Regionen einteilt und ab 1. Jänner 2006 gelten soll, will Rauch-Kallat "weg von einem standortbezogenen Bettenzählen hin zu einer leistungsbezogenen Angebotsplanung". Die Bundesländer können dann selbst entscheiden, in welchen Spitälern oder anderen medizinischen Einrichtungen es diese Versorgung in welcher Form gibt. Die Qualitäts-Kriterien werden im ersten Halbjahr 2006 noch vereinbart.

"In zumutbarer Nähe"

Man werde jedenfalls sicherstellen, dass die Österreicher und Österreicherinnen "in zumutbarer Nähe" ärztliche Versorgung haben, sei es "durch einen niedergelassenen Arzt, eine Ärztegemeinschaft, oder durch ein entsprechendes Spital". Darüber hinaus werde es "Schwerpunktspitäler und die Spitzenversorgung in den Universitätskliniken" geben.

"Raus aus dem Spital"

Grundsätzlich gelte, bestimmte Gesundheitsleistungen und Behandlungen, die nicht zwingend in Spitälern erbracht werden müssen, bei niedergelassenen Ärzten oder Arzt-Gemeinschaften anzubieten: "Wo möglich und sinnvoll raus aus dem Spital, aus dem stationären Bereich in den ambulanten Bereich."

Rücksicht

Es werde jedoch Rücksicht auf die Patienten und die Umstände genommen. So könne man etwa bei einem gesunden Patienten eine Star-Operation am Auge tagesklinisch erledigen. Der Patient könne am Abend nach Hause gehen und müsse nur zur Kontrolle wieder kommen. Anders bei einem alten Menschen, der möglicherweise noch einen langen Anfahrtsweg hat. In diesem Fall werde es weiter sinnvoll sein, den Patienten über Nacht im Spital zu behalten und ihn erst nach einer Kontrolle am nächsten Morgen aus dem Spital zu entlassen.

Beschluss im Dezember

Der "Strukturplan Gesundheit" soll Mitte Dezember mit den Bundesländern offiziell beschlossen werden, womit auch die ständig steigenden Spitalskosten gesenkt oder zumindest eingedämmt werden sollen. (red)