Kein Gefährdungspotential
In Österreich sieht man hingegen kein Gefährdungspotential durch Google Earth, das Thema habe keine Relevanz, sagt Rudolf Golli, Sprecher des Innenministeriums zum WebStandard. "Bei den letzten großen Terroranschlägen handelte es sich immer um so genannte weiche Ziele, dafür braucht man keine Satellitenbilder". Es sei klar, dass etwa Verkehrsmittel für tausende Menschen – wie etwa die U-Bahn in London – ein Ziel für terroristische Anschläge darstellen.
Kriegshandlungen
"Satellitenbilder sind eher für Kriegshandlungen von Bedeutung, um etwa Details der Infrastruktur zu erfahren", so Golli.
Bundesheer
Auch beim österreichischen Bundesheer kommen keine Satellitenbilder von Google Earth zum Einsatz. "Das Österreichische Bundesheer verwendet zur Herstellung von Luftbildaufnahmen eine bei allen vergleichbaren Armeen eingesetzte Zeiss-Kamera. Diese ist "state-of-the-art"", sagt Michael Bauer von der Pressabteilung des Bundesministeriums für Landesverteidigung zum WebStandard.
"Nassfilme"
"Die Kamera kann in alle Plattformen (vom Flugzeug mit oder ohne Druckkabine bis zum Hubschrauber) eingebaut werden. Die Aufnahmehöhe richtet sich nach dem Zweck und kann bis auf circa 10.000 Meter gehen. Dabei werden so genannte "Nassfilme" belichtet", erklärt Bauer das Verfahren des Bundesheeres.
Kostengünstiger
Tatsächlich braucht die Qualität der Bildern von Google Earth aber keinen Vergleich zu scheuen: "In der Qualität gibt es zwischen den Bildern von Google Earth und den Luftbildaufnahmen für militärische Zwecke keinen wesentlichen Unterschied; Satellitenbilder haben den Nachteil, dass sie bei starker Vergrößerung sehr ungenau, weil grobkörnig sind. Darüber hinaus sind die beim Österreichischen Bundesheer verwendeten Nassfilme wesentlich kostengünstiger".
"Stereobetrachtung"