Auch detaillierte Bilder von Wien können mit Google Earth abgerufen werden.

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Die kostenlose Software Google Earth bietet hochauflösende Satellitenbilder von großen Teilen der Erde, Kritiker sehen darin ein gefährliches Tool, das von Terroristen für ihre Zwecke ausgenutzt werden könnte. So gab es bereits Vorwürfe gegen das Tool aus den Niederlanden , Südkorea und Indien .

Kein Gefährdungspotential

In Österreich sieht man hingegen kein Gefährdungspotential durch Google Earth, das Thema habe keine Relevanz, sagt Rudolf Golli, Sprecher des Innenministeriums zum WebStandard. "Bei den letzten großen Terroranschlägen handelte es sich immer um so genannte weiche Ziele, dafür braucht man keine Satellitenbilder". Es sei klar, dass etwa Verkehrsmittel für tausende Menschen – wie etwa die U-Bahn in London – ein Ziel für terroristische Anschläge darstellen.

Kriegshandlungen

"Satellitenbilder sind eher für Kriegshandlungen von Bedeutung, um etwa Details der Infrastruktur zu erfahren", so Golli.

Bundesheer

Auch beim österreichischen Bundesheer kommen keine Satellitenbilder von Google Earth zum Einsatz. "Das Österreichische Bundesheer verwendet zur Herstellung von Luftbildaufnahmen eine bei allen vergleichbaren Armeen eingesetzte Zeiss-Kamera. Diese ist "state-of-the-art"", sagt Michael Bauer von der Pressabteilung des Bundesministeriums für Landesverteidigung zum WebStandard.

"Nassfilme"

"Die Kamera kann in alle Plattformen (vom Flugzeug mit oder ohne Druckkabine bis zum Hubschrauber) eingebaut werden. Die Aufnahmehöhe richtet sich nach dem Zweck und kann bis auf circa 10.000 Meter gehen. Dabei werden so genannte "Nassfilme" belichtet", erklärt Bauer das Verfahren des Bundesheeres.

Kostengünstiger

Tatsächlich braucht die Qualität der Bildern von Google Earth aber keinen Vergleich zu scheuen: "In der Qualität gibt es zwischen den Bildern von Google Earth und den Luftbildaufnahmen für militärische Zwecke keinen wesentlichen Unterschied; Satellitenbilder haben den Nachteil, dass sie bei starker Vergrößerung sehr ungenau, weil grobkörnig sind. Darüber hinaus sind die beim Österreichischen Bundesheer verwendeten Nassfilme wesentlich kostengünstiger".

"Stereobetrachtung"

Auch eignen sich die Google-Bilder im Gegensatz zu den militärischen Luftbildaufnahmen nicht zur "Stereobetrachtung". Diese sei aber zur militärischen Auswertung des Bildes notwendig.(Klaus Kraigher)