Riga - Der so genannte "Gay Pride Day" (Rigas praids 2005) in der lettischen Hauptstadt Riga ist am Samstag unter Polizeischutz und unruhig verlaufen. Die beiden Nachrichtenagenturen BNS und LETA berichteten von Schmährufen sowie Eier- und Tomatenwürfen gegen den umstrittenen Umzug von Homosexuellen. Sechs Gegendemonstranten wurden festgenommen, darunter laut den Berichten zwei Angehörige der rechtsextremen Gruppe "Klubs 415" und zwei Skinheads.

LETA bezifferte die Anzahl der Teilnehmer an dem Umzug mit einigen Dutzend und jene der Gegendemonstranten mit "mehreren Tausend". Zum Abschluss des "Gay Pride Day" fand ein Gottesdienst in der Anglikanischen Kirche von Riga statt. Die Protestierenden versuchten auch den Gottesdienst zu stören.

In der vergangenen Woche hatte die erstmals in Lettland stattfindende Veranstaltung nach einem überraschenden und später wieder aufgehobenen Verbot durch die Stadtverwaltung für Medienaufmerksamkeit gesorgt. Das Verbot erfolgte nach der Intervention mehrerer Politiker, darunter Ministerpräsident Aigars Kalvitis, der die "Gay Parade" in der Nähe der Domkirche als "inakzeptabel" bezeichnet und vor möglichen Zusammenstößen mit radikalen Gruppen gewarnt hatte. (APA)