Alltel will Western Wireless für 4,4 Milliardne Dollar übernehmen. Die Genehmigung der FCC galt nach dem grünen Licht der US-Justizbehörden vergangene Woche als letzte behördliche Voraussetzung für den Milliarden-Deal. Die Western Wireless-Aktionäre stimmen am 29. Juli über den Zusammenschluss ab. Durch die Fusion der beiden US-Telekommunikationss-Unternehmen würde Alltel zum fünftgrößten Mobilfunk-Anbieter der USA aufsteigen. In 33 US-Staaten haben Western Wireless und Alltel zusammen 10 Millionen Handy-Kunden. Der Jahresumsatz des zusammengeschlossenen Unternehmens soll rund 10 Milliarden Dollar betragen.
Internationale Aktivitäten auf dem Prüfstand
Alltel ist bisher vor allem im US-Geschäft tätig gewesen. Western-Chef John W. Stanton, der im Zuge des Deals nun ein großer Alltel-Aktionär wird, hat deshalb angekündigt, dass vor dem endgültigen Abschluss der Fusion sämtliche internationalen Aktivitäten aus seinem alten Konzern auf den Prüfstand gestellt würden. Nachdem es daraufhin international viele Kaufanfragen für tele.ring gegeben hatte, hatte Alltel im Mai einen "geordneten Verkaufsprozess" für den viertgrößten österreichischen Mobilfunker eingeleitet.
tele.ring macht im internationalen Geschäft der Western Wireless rund 70 Prozent der Umsätze aus. Die Angebotsfrist für das Unternehmen ist bereits Ende Juni ausgelaufen. Zuletzt gab es für tele.ring ein verbindliches Angebot von der US-Fondsgesellschaft Permira und ein unverbindliches vom drittgrößten österreichischen Mobilfunkanbieter One.
Verzögerungen durch Handy-Masten-Steuer
Verzögert worden war der Verkaufsprozess für tele.ring zuletzt nicht nur durch die Finalisierung der Fusion von Western Wireless mit Alltel, sondern auch durch den Beschluss des Niederösterreichischen Landtags über die Einführung einer Handymasten-Steuer ab 2006. Die Interessenten hätten daraufhin ihre Angebote um einen dreistelligen Mio.-Euro-Betrag nach unten revidiert, hieß es in österreichischen Telekom-Kreisen. Der bis zuletzt als Favorit gehandelte niederländische Telekombetreibers KPN dagegen hatte sich überraschend komplett vom Bieterverfahren zurückgezogen.