Christoph Völk stellt sich in einer Institution zur Wahl, die er abschaffen will: Denn der Vorsitzende des Rings Freiheitlicher Studenten (RFS) will die ÖH auflösen und durch eine "studentische Gewerkschaft ohne Zwangsmitgliedschaft" ersetzen. Vorerst gibt sich der RFS aber mit der Entpolitisierung des "Gulag ÖH" (Völk) zufrieden. Er will weg von der Mentalität: "Alles, was nicht links ist, ist gleich Faschist."

Service statt Politik

Als begrüßenswerten Schritt in Richtung serviceorientierter ÖH und Uni- Autonomie wertet Völk das neue Hochschülerschaftsgesetz, das dem RFS auch ein zweites Mandat bringen könnte. Als Wahlziel formuliert der an 13 Unis kandidierende RFS jedenfalls das Halten des derzeitigen Mandats in der Bundesvertretung. RFS-Hoffnungsgebiet sind die Universität Innsbruck, die Universität für Bodenkultur und die Veterinärmedizinische Universität. Außerdem will man an der Montanuni Leoben, wo der RFS unter dem Namen Liste Leobener Studenten 2003 ein Mandat errang, stärker werden.

Auch der RFS kämpft mit den Folgen der FPÖ-Spaltung. Nur in Klagenfurt deklarierten sich die bisherigen RFS-Vertreter als BZÖ-nah. Die Linzer wollen einen eigenen Weg gehen – wie ihre Landespartei. Völk selber sieht sich klar als Freiheitlicher alter Tradition. BZÖ-Bündnissprecher Uwe Scheuch lässt ausrichten: "Das BZÖ wird weder eine bei der ÖH-Wahl kandidierende Fraktion unterstützen, noch selbst eine Fraktion gründen."

Aufgrund der starken Vernetzung des RFS mit rechten Burschenschaften finden die Freiheitlichen derzeit keine Koalitionspartner in der ÖH. (Georg Horvath, Tanja Traxler/DER STANDARD, Printausgabe, 19.5.2005)