Wien/Graz – Eine überraschende Entwicklung hat die Rektorswahl an der Universität Graz genommen. Nachdem einer der drei zum Hearing ausgewählten Kandidaten in letzter Sekunde abgesagt hat, haben am Mittwoch die beiden verbleibenden Bewerber ihre Konzepte präsentiert. Der Senat hat dem Universitätsrat bereits seinen Vorschlag übermittelt, der ausschließlich den Namen von Vizerektor Martin Polaschek enthält.

Laut Mitteilung der Pressestelle der Universität Graz am Mittwochabend ist die nächste Sitzung des Universitätsrates für den 8. Februar anberaumt. Folgt der Universitätsrat dem "Einser-Vorschlag" – üblich ist ein Dreiervorschlag – könnte Martin Polaschek mit 1. Oktober 2019 Christa Neuper als Rektor der Universität Graz nachfolgen.

Fünf Bewerbungen

Für das Amt lagen insgesamt fünf Bewerbungen vor. Eine Frau war – trotz intensiver Bemühungen – nicht darunter. Die Findungskommission, bestehend aus dem Vorsitzenden des Senats und der Vorsitzenden des Universitätsrats, hat am 14. Dezember 2018 die Kandidaten ausgewählt, die zu einem öffentlichen Hearing am Mittwoch eingeladen waren. Nachdem Manfred Schubert-Zsilavec (Vizerektor der Universität in Frankfurt/;Main) seine Bewerbung überraschend zurück gezogen hatte, verblieben der Leiter des Personalreferats der Uni Graz, Kurt-Martin Lugger, und der amtierende Vizerektor für Studium und Lehre, Martin Polaschek als Kandidaten.

Martin Polaschek wurde 1965 in Bruck/Mur geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften habilitierte er sich im Jahr 2000 für Österreichische und Europäische Rechtsentwicklungen, Rechtliche Zeitgeschichte und Föderalismusforschung und wurde zum außerordentlichen Universitätsprofessor ernannt. Seit 2003 ist er Vizerektor für Studium und Lehre sowie Studiendirektor der Universität Graz. Polaschek ist neben diesen Funktionen auch in der Forschung aktiv. Sein wissenschaftlicher Fokus liegt in den Bereichen der Nachkriegsjustiz, dem Universitätsrecht und der Kommunalforschung. Darüber hinaus ist er Sprecher der österreichischen VizerektorInnen für Lehre. (APA, 23.1.2019)