Wien – Das Bundesheer bekommt wieder einmal eine neue Struktur. Eine wesentliche Änderung ist, dass die Führungskommandos von vier auf zwei reduziert werden. Es gibt künftig ein Kommando "Streitkräfte" mit Hauptstandort Graz und ein Kommando "Streitkräftebasis" mit Standort Wien. Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) legte am Mittwoch die Reorganisation Bundesheeres dem Ministerrat zum Beschluss vor.

Dem Kommando Streitkräfte sind im Wesentlichen die neun Militärkommanden, die 3. Brigade (Kommando Schnelle Einsätze) mit Brigadekommando (BrigKdo) in Mautern, die 4. Brigade mit BrigKdo in Hörsching, die 6. Brigade mit BrigKdo in Absam, die 7. Brigade mit BrigKdo in Klagenfurt, die Brigade Luftunterstützung in Hörsching und die Brigade Luftraumüberwachung in Wals-Siezenheim nachgeordnet.

Zehn Milizbataillone

Der Streitkräftebasis sind im Wesentlichen der Bereich Logistik inklusive der Heereslogistikschule sowie die Heereslogistikzentren, die Heeresmunitionsanstalten, die Heeresbekleidungsanstalt, das Militärhundezentrum, die Sanitätsorganisation mit allen Sanitätszentren und Feldambulanzen, der Bereich Führungsunterstützung & Cyberverteidigung, die Führungsunterstützungsschule, das Heeressportzentrum und der Entminungsdienst nachgeordnet.

Als Kern der Milizkräfte bleiben die zehn Milizbataillone, ebenso die Anbindung an je einen präsenten Verband der Streitkräfte, bestehen. Die Führungsaufgabe der Militärkommanden bleibt unverändert aufrecht, ebenso wie die Zuordnung der selbstständig strukturierten Milizverbände und -einheiten.

Die Detailplanungen für die neue Reform sollen bis Ende 2018 abgeschlossen sein. Im Jahr 2019 soll die Zentralstelle (das ist im wesentlichen das Ministerium, Anm.) evaluiert und "den neuen Anforderungen angepasst" werden, hieß es in einer Aussendung am Mittwoch. Mit der neuen Reform nimmt Kunasek große Teile der von seinem Vorgänger Hans Peter Doskozil (SPÖ) initiierten Umstrukturierung, die formell nie umgesetzt wurde, wieder zurück. (APA, 20.6.2018)