Rom/Wien – Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) war bereits am Dienstagabend zu einem Gespräch mit dem italienischen Innenminister und Vizepremier Matteo Salvini in Rom eingetroffen. Es folgte ein privates Treffen der beiden, bei dem ein Selfie herausschaute, das sowohl Salvini als auch sein österreichischer Amtskollege auf Social Media stellten. "Hier bin ich mit dem österreichischen Vizekanzler Strache: Freunde und Verbündete, um unsere Völker zu verteidigen", schrieb Salvini dazu.

Neue Freunde: Vizekanzler Heinz-Christian Strache besucht den italienischen Innenminister Matteo Salvini.

Am Mittwochvormittag nahm Österreichs Vizekanzler an der Generalaudienz beim Papst auf dem Petersplatz teil. Später stand im römischen Innenministerium das offizielle Arbeitsgespräch mit Salvini auf dem Plan, zu dem auch Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) angereist war. Schwerpunkt der Gespräche waren die Themen Migration und Sicherung der Grenzen.

Vizekanzler Strache (FPÖ) sieht eine "Chance zum Paradigmenwechsel" auf europäischer Ebene gekommen. "Wir wollen das Vertrauen der Bürger zurückgewinnen, das massiv verspielt wurde", sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kickl und Salvini. Die EU-Grenzschutzbehörde Frontex solle mit mehr Personal ausgebaut werden und das politische Mandat erhalten, in Europa keine illegale Migration mehr zuzulassen. Das "Geschäft der Schleppermafia" gehöre eingestellt. Kickl erklärte: "Wir wollen nicht nur eine Allianz der Willigen, sondern auch eine Allianz der Tätigen aufbauen."

Für Salvini ist Österreichs EU-Ratspräsidentschaft die "Chance für Wandel". Es sei wichtig, im Interesse der "wahren Flüchtlinge" die Regeln über Migration und Asyl zu reformieren.

Bei dem am Sonntag geplanten Sondertreffen in Brüssel will er einen Vorschlag zum EU-Grenzschutz unterbreiten. (APA, 20.6.2018)